The Status, Momentum and Potential of Low Energy Nuclear Reactions

Aus LENR-Wiki
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Zum Status, der Dynamik und dem Potenzial der Niederenergetischen Kernreaktionen

Vortrag von Professor David J. Nagel am Courant Institute of Mathematical Sciences der New York University am 10. April 2024.


Video
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Prof. David Nagel während seines Vortrages
Plattform youtube.com
Kanal Anasse Bari
URL youtube.com/watch?v=qO7abL7RyUE
Datum 27.07.2024
Länge 1 Stunde, 8 Minuten, 59 Sekunden


Videoskript in Deutsch

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Zum Hintergrund

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Das Energieministerium der USA (Department of Energy, DOE) hat vor Kurzem die Bereitstellung von bis zu 10 Millionen Dollar an Fördermitteln angekündigt, um zu untersuchen, ob die Niederenergetischen Kernreaktionen (LENR) die Basis für eine potenziell transformative kohlenstofffreie Energiequelle bilden könnten.
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Könnte LENR für den Energiesektor das leisten, was die Handys für die Kommunikation erreicht haben? Professor David Nagel von der Fakultät für Elektrotechnik an der George Washington University ist ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Niederenergetischen Kernreaktionen (LENR). | Auf der Grundlage jahrzehntelanger weltweiter Forschung wird er sich zu den praktischen Anwendungen von LENR sowie deren Potenzial zur Gestaltung der Zukunft im Energiebereich äußern. Es müssen noch große Herausforderungen bewältigt werden, darunter ein ausreichendes wissenschaftliches Verständnis, doch es besteht die reale Aussicht auf die Entwicklung und Kommerzialisierung von Energiequellen zur Erzeugung von thermischer und elektrischer Energie für die Haushalte mittels Kernenergie.
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Im Rahmen der Förderung durch das Anthropocene Institute kooperiert Dr. Nagel mit dem NYU Courant's Predictive Analytics and Al Research Lab und arbeitet zusammen mit Studenten und Lehrkräften aus der gesamten NYU an der Entwicklung und dem Einsatz von KI- und Analysetools zur Unterstützung der LENR-Gemeinde. Geleitet wird das Labor von Anasse Bari, Professor für Informatik an der NYU Courant. Ziel des Projektes ist die Entwicklung und der Einsatz von Werkzeugen der Künstlichen Intelligenz zur Lösung von Problemen in den Bereichen Gesundheitswesen, Finanzen, Politik, Energie und Gesellschaft. | Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Anasse Bari unter der E-Mail-Adresse abari@nyu.edu.
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Die Einführung von Professor David Nagel durch Anasse Bari

Guten Morgen und herzlich willkommen im College of Arts and Science.

Ich freue mich, dass Sie heute zu uns gekommen sind, und ich möchte zunächst unserer Dekanin Wendy Suzuki meine aufrichtige Anerkennung und meinen Dank dafür aussprechen, dass sie uns freundlicherweise erlaubt hat, diesen Vortrag im NYU Courant Center abhalten zu dürfen. Ich möchte auch Herrn Carl Page, dem Präsidenten des Anthropocene Institute, dafür danken, dass er diesen Vortrag und unser KI-Forschungsprojekt hier am NYU Courant Institute gesponsert hat.

Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung, des mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Länder steigenden Pro-Kopf-Energieverbrauchs sowie der vielen eindeutigen und zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels benötigt die Welt neue und umfassendere saubere Energiequellen. Besonders besorgniserregend ist dabei der Anstieg des globalen Meeresspiegels. Die Kernenergie stellt dabei eine der besten Optionen für die Energieversorgung der Welt dar – heute und in Zukunft. Sie emittiert keine Treibhausgase, und vor allem weist die Kernenergie im Vergleich zur chemischen Energie einen millionenfach höheren Energiegehalt auf.

Eine Form der Kernenergie ist LENR. LENR steht dabei für Low Energy Nuclear Reactions (Niederenergetische Kernreaktionen) und wurde ursprünglich als Kalte Fusion bezeichnet.

Es ist uns eine Ehre, heute hier an der New York University den weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Niederenergetischen Kernreaktionen, Professor David Nagel, begrüßen zu dürfen, der seine Arbeit auf diesem Gebiet bereits im Jahr 1989 aufgenommen hat. Er verfügt über mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Forschung, vor allem am Novel Research Lab der George Washington University.

Bitte begrüßen Sie auf dem Podium Professor David Nagel.


Vielen Dank dafür, dass Sie mir das Mikrofon übergeben haben, Adam. Vielen Dank auch für die freundliche Einführung meiner Person durch Anasse. Ich weiß das sehr zu schätzen.

Ein kurzer Überblick zu LENR

Ich freue mich und empfinde es als Privileg, heute hier mit Ihnen über ein Thema sprechen zu dürfen, das in zweierlei Hinsicht bemerkenswert ist. Zum einen handelt es sich um ein anspruchsvolles Gebiet der Wissenschaft, genauer gesagt um Physik, speziell um Kernphysik, das noch nicht verstanden wird, worauf ich noch näher eingehen werde. Und zum anderen besitzt es das Potenzial, auch praktische Relevanz zu erlangen – wie Sie sicherlich wissen.

Zusammen mit einer weltweiten Gemeinde arbeite ich also mit dem Ziel, dass Sie nach Hause kommen und in ihrem Heim über eine Kernenergiequelle verfügen, die auf LENR basiert. Das ist es, was wir anstreben. Bis zu diesem Ziel gibt es noch viel zu tun, sowohl was die Wissenschaft als auch die Technik, die Materialien, die Entwicklung und die Geschäftsabläufe betrifft. Es handelt sich um ein sehr komplexes Gebiet, aber so sieht die Vision aus.

Ich werde also zunächst einmal versuchen, mit der passenden Folie zu beginnen. Lassen Sie mich dazu kurz zurückblättern – okay, los geht's. An unserer Universität schlafen die Zuhörer in den Vorlesungen schon sehr früh ein, also werde ich sofort mit den wichtigsten Fakten beginnen. Der Forschungsstand zu LENR lautet wie folgt: Er handelt sich um ein reales und erfolgversprechendes Phänomen. Was soll damit gesagt werden: Es ist möglich, Kernreaktionen mit äußerst geringen Energiemengen hervorzurufen.

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Schnellübersicht zu LENR | Status: Bei LENR handelt es sich um ein reales und vielversprechendes Phänomen. | Die Dynamik: Schon deutlich verbessert, doch die Finanzierung ist immer noch viel zu gering. | Das Potenzial: Es ist mit bedeutenden Anwendungen und erheblichen Konsequenzen zu rechnen.

Zu den chemischen Energien. Ich zeige Ihnen dazu einige Daten und anschließend die Dynamik. Es handelt sich um ein Gebiet, das viele Probleme aufweist. Zu Beginn werde ich kurz darauf eingehen. Es gibt darin viele interessante soziologische und andere Aspekte.

Aber im Moment erleben wir eine gewisse Dynamik, und die Dinge entwickeln sich recht gut, auch wenn die Finanzierung immer noch nicht dem entspricht, was erforderlich wäre. Und wie Sie hier sehen können, besteht die Möglichkeit für bedeutende Anwendungen und Auswirkungen.

Es ist durchaus vorstellbar, dass diese Technologie nach ihrer Fertigstellung einen beträchtlichen Teil des Weltenergiemarktes erobern wird. Schauen wir uns einmal an, wie groß dieser Weltenergiemarkt ist: 8 Billionen Dollar pro Jahr. Und wenn man von diesem nur einen Anteil von gerade einmal einem Tausendstel abbekommen könnte, wären das immerhin mehrere Milliarden. Wir haben es hier also mit einer extrem vielversprechenden Entwicklung zu tun, einer Sache von größter Tragweite. In der folgenden Präsentation soll es nun um diese neue Energiequelle gehen.

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Diese Präsentation befasst sich mit einer potenziellen neuen Quelle sauberer Kernenergie die: | gemessen an den Energiegewinnen kostengünstig ist | aufgrund ihrer hohen Energiedichte dezentral und möglicherweise auch mobil nutzbar ist | sicher ist, da sie keine gefährliche Strahlung abgibt und keine radioaktiven Abfälle hinterlässt | frei von Treibhausgasen ist. | Diese neue Energiequelle könnte für den Energiebereich das leisten, was die Handys für die Kommunikation erreicht haben.

Wir wissen, dass sie bestimmte Eigenschaften aufweist, und aus Experimenten kennen wir diese Eigenschaften.

Wie Anassi bereits erwähnte, wurde das Forschungsgebiet 1989 auf den Weg gebracht. Und im Laufe von mehr als einem Dritteljahrhundert wurden in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt Experimente dazu durchgeführt. Fachkundige Experten mit einer soliden Ausrüstung, mit bewährten Verfahren, mit Kalibrierungen und allem, was dazugehört. Wir wissen also schon eine ganze Menge, und eines der Dinge besteht in der Erkenntnis, dass es möglich ist, Energiegewinne zu erzielen.

Und aufgrund der hohen Energiedichten lassen sich die Kernenergiequellen vielleicht sogar mobil nutzen, ganz ohne riesige Kraftwerke mit einem Übertragungsnetz und dergleichen. Wir arbeiten daran, etwas zu entwickeln, das vielleicht die Größe dieses Rednerpultes oder vielleicht die eines Schreibtisches hat.

Die verfügbaren Daten belegen, dass die LENR-Reaktionen sicher sind. Sie geben keine gefährliche Strahlung ab und benötigen daher keine schwere Abschirmung. Übrigens – es entsteht auch kein radioaktiver Abfall. Das ist schon bemerkenswert. Und da es sich um eine nukleare Technologie handelt, entstehen natürlich auch keine Treibhausgase.

Diese Aussage habe ich hier unter anderem deshalb platziert, um eine Diskussion anzustoßen. Die Hälfte der Weltbevölkerung hat noch nie telefoniert, und das wird sich jetzt natürlich dramatisch ändern. Wir gehen also davon aus, dass diese Technologie, wenn sie sich auf dem Markt durchsetzen wird, einen großen Effekt haben wird, und zwar nicht nur in Bezug auf die Mobilität, sondern auch in Bezug auf den dezentralen Charakter. Denn man kann sie in den Wohngebäuden einsetzen und einfach den Thermostat aufdrehen und die Kernkraftquelle im Keller nutzen.

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Dies ist ein kurzer Überblick über den Vortrag, es geht also um Energie. Ich habe das Glück, mit Professor Bari und seinen Studenten im Bereich der KI zusammenzuarbeiten.

Wir werden also über Informationen sprechen. Über die Materie wird hier weniger gesprochen werden. Sollten einige von Ihnen jedoch über meine Hintergründe und über die verwendeten Materialien sprechen wollen, dann geben Sie mir eineinhalb Tage Zeit und dann können wir auch darüber sprechen.

Hier und heute geht es jedoch hauptsächlich um Energie und um Information. Und wie Sie diese sicherlich kennen, hier die berühmte Einsteinsche Gleichung.

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Eine kleine Menge an Masse verwandelt sich in eine große Menge an Energie, weil der Wert von c so groß ist – und dieser wird noch dazu quadriert.

Die etwas realistischere Gliederung des Vortrages sieht nun wie folgt aus: Sie besteht aus drei Teilen.

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Eine Kurzbeschreibung | Zur Energie im Allgemeinen | Chemische Reaktionen | Nukleare Reaktionen | Kernspaltung und Kernfusion | Die Geschichte von LENR | Der aktuelle Stand bei LENR | Die Dynamik von LENR | Das Potenzial von LENR | KI und LENR

Die Gliederung des Vortrages

Beginnen möchte ich mit einigen allgemeinen Überlegungen zum Thema Energie. Vielleicht haben Sie in den letzten Minuten, Stunden oder Tagen nicht so viel über Energie nachgedacht. Daher werde ich versuchen, den Großteil des Vortrages über LENR selbst zu halten, und erst an dessen Ende werde ich einige Schaubilder zur Überschneidung von LENR und KI präsentieren, denn es handelt sich hierbei um ein sehr ergiebiges Forschungsgebiet. Ich beginne also auf hohem Niveau und werde mich bemühen, von diesem nicht abzufallen.

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Energiequellen | Die Bewegung von Masse | Luft = Wind | Wasser = Flüsse, Dämme und Gezeiten | Sonne = Wärme und Fotovoltaik | Die Erde = Geothermie | Reaktionen | Chemie = Fossile Brennstoffe und Biomasse | Kernkraft = Spaltung und Fusion … und LENR

Wir gewinnen unsere Energie aus der Bewegung von Massen, aus Luft und Wind – Sie wissen schon, diese Windmühlen – und aus Staudämmen und dergleichen, also aus Quellen sowohl über unseren Köpfen als auch aus solchen unter unseren Füßen. Aber es sind, wie Ihnen bekannt ist, jene Reaktionen, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und von Biomasse als auch bei Kernreaktionen – also der Kernspaltung und der Kernfusion und LENR – vorherrschend sind.

Ich bin mir sicher, dass Sie das alle wissen, aber ich wollte auf diesem hohen Niveau beginnen, um die Dinge von Anfang an in den richtigen Kontext zu stellen.

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Bei chemischen Reaktionen entstehen Elektronenvolt. Was versteht man unter einem Elektronenvolt? Es handelt sich dabei um jene Energie, die ein Elektron gewinnt, wenn es sich innerhalb einer Spannung von einem Volt bewegt. Wenn Sie beispielsweise eine Taschenlampe mit einer 1,5-Volt-Batterie betreiben, dann erhalten Sie 1,5 Elektronenvolt, also eine sehr geringe Energiemenge.

Wenn Sie in letzter Zeit nicht über den Motor eines Autos nachgedacht haben, dann halten Sie kurz inne und denken Sie darüber einmal nach. Wie Sie vielleicht wissen, dreht sich die Kurbelwelle bei einer Motordrehzahl von 3000 Umdrehungen pro Minute etwa 50 mal pro Sekunde. Denken Sie ruhig einmal darüber nach. Das ist sehr interessant. – Und das ist die gute Nachricht.

Die schlechte Nachricht ist, dass die Energiedichte nicht sehr hoch ist. Sie haben also riesige Mengen an Kohle, Öl und Gas, an Biomasse und anderen Dingen. Und dann wäre da noch das Problem mit der globalen Erwärmung, und darüber weiß ich eine Menge. Ich würde auch gerne mehr darüber sprechen, doch ich muss das Thema auslassen und befasse mich jetzt nicht mit den chemischen Energien, sondern mit den Kernenergien.

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Kernenergie (MeV) | Ein Teil jener Energie, die Protonen und Neutronen im Atomkern bindet, kann freigesetzt und genutzt werden. | Es gibt zwei Möglichkeiten, die in Atomkernen gespeicherte Energie freizusetzen: | Schwere Uran- oder Plutoniumkerne teilen sich (Spaltung), wenn sie von einem Neutron getroffen werden. | Leichte Kerne (Isotope des Wasserstoffs) verbinden sich (Fusion), wenn sie mit hoher kinetischer Energie zusammenstoßen.

Deren Skala ist eine Million mal größer. Ein Teil jener Energie, die die Protonen und die Neutronen in einem Atomkern zusammenhält, kann freigesetzt und genutzt werden. Dies hier ist eine Illustration eines Atomkerns, welche die Protonen und die Neutronen darstellt.

Man kann dies auf zwei verschiedene Arten erreichen. Zum einen kann man schwere Elemente wie etwa Uran oder Plutonium nehmen und sie aufspalten – das nennt man Kernspaltung. Das ist Ihnen sicherlich allen bekannt. Es geschieht dadurch, dass diese Kerne von einem Neutron getroffen werden. Ich zeige Ihnen eine Grafik dazu.

Zum anderen können Sie auch leichte Atomkerne vom anderen Ende des Periodensystems nehmen und sie miteinander verschmelzen. Ich zeige Ihnen eine Grafik, die erklärt, wie dies möglich ist – in einem winzigen Moment.

Im unteren Bereich sehen Sie, wie die Isotope des Wasserstoffs aufgebaut sind. Der einfache Wasserstoff hat nur ein Proton, schwerer Wasserstoff hat dazu noch ein Neutron, Tritium – ein radioaktives Element – besitzt zwei Neutronen. Diese Grafiken sind hilfreich, weil sie daran erinnern, woraus diese Isotope des Wasserstoffs bestehen.

Doch sie weisen auch eine enorme Ungenauigkeit auf. Die Größe des Atomkerns liegt in der Größenordnung von Femtometern, also 10-15 Metern, die der Elektronenhülle der Atome in der Größenordnung von 10-10 Metern. Es besteht also ein Verhältnis von 100 000 zu 1 zwischen der Größe des Atoms und der Größe des Atomkerns.

Die Kerne sind positiv geladen und wollen nicht in die Nähe eines anderen gelangen. Wie ist das möglich? Wir haben es hier also mit einer sehr interessanten dynamischen Situation zu tun. Hier ist also das Diagramm, das veranschaulicht, wie sich Energie aus den beiden Enden des Periodensystems gewinnen lässt.

Kernreaktionen

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Auf der unteren Achse ist die Anzahl der Nukleonen – der Neutronen und Protonen – dargestellt. Hier im oberen Bereich findet sich das Uran-238. Auf der vertikalen Achse ist die Bindungsenergie pro Nukleon in MeV angegeben. Sie können also feststellen, dass die am stärksten gebundenen Elemente in der Größenordnung des Eisen-56 liegen, während sich die weniger stark gebundenen Elemente an beiden Enden wiederfinden.

Wenn Sie also mit einem schweren Kern – also mit einer großen Anzahl von Nukleonen – beginnen, ergibt sich nur eine geringe Veränderung, dafür aber eine große Anzahl von Nukleonen, so dass Sie in einem Fusionsreaktor eine große Menge an Energie gewinnen können. Und so funktionieren diese im Grunde genommen natürlich auch.

Nimmt man umgekehrt diese drei Wasserstoffisotope – eins, zwei, drei – und fusioniert sie zu schwereren Elementen, dann erhöht sich die Bindungsenergie, und man erhält Energie in Form der kinetischen Energie der Reaktionsprodukte.

Dies ist ein verständliches Diagramm aus der Kernphysik. Ich zeige Ihnen also jeweils ein Diagramm zur Kernspaltung und ein paar Diagramme zur Kernfusion.

Kernspaltung und Kernfusion

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Sie kennen bestimmt schon entsprechende Abbildungen. Ein Neutron trifft auf Plutonium oder Uran, wodurch zwei leichtere Elemente entstehen – und ein nächstes Neutron, das die Kettenreaktion fortsetzt. Die gute Nachricht: Das Ganze ist sauber, doch die schlechte Nachricht: Die Anlagen sind riesig und die radioaktiven Abfälle sehr langlebig. Einige von euch werden jetzt sagen: „Hey, erzähl mir was Neues, dann bin ich dabei.“ Also das, was Sie wahrscheinlich noch nicht so gut kennen, das ist dieses heiße Fusionszeug. Das hier ist eine Abbildung einer Anlage, die in Südfrankreich gebaut wird: der sogenannte Internationale Thermonukleare Versuchsreaktor.

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Das Projekt kostet weit über 20 Milliarden – zu viel für ein einzelnes Land. Daher ist es ein Konsortium von Ländern, das jetzt auch schon über 20 Jahre dafür braucht und dem Zeitplan dennoch deutlich hinterherhinkt.

Die Abbildung hier zeigt, wie groß das Ganze ist. Das sind mehrere Stockwerke: ein Stockwerk, zwei Stockwerke, ein drittes, ein viertes, ein fünftes. Das ganze Gerät ist also etwa 50 Fuß (15,24 m) hoch, und das Plasma, das hier pinkfarben dargestellt ist, hat eine Höhe von etwa 15 Fuß (4,57 m) und ist so groß, dass man es locker mit der Größe eines Busses vergleichen kann. Es ist geradezu lächerlich groß und komplex.

Da gibt es in den hinteren Reihen bestimmt jemanden mit der Frage, wie hoch die Temperatur ist – die beträgt über 100 Millionen Grad. Und diese muss über lange Zeiträume mit Hilfe von Magnetfeldern eingeschlossen werden, soll daraus am Ende Nettoenergie gewonnen werden. Es funktioniert also in der Weise, dass man Deuterium und Tritium verwendet, die so heiß und daher mit derart hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind, dass sie bei einer Annäherung tatsächlich miteinander in Kontakt geraten und reagieren können.

In der Tat eine saubere Kernenergie, jedoch mit riesigen Anlagen und nach wie vor mit erheblichen radioaktiven Abfällen. Sie kennen die Kernspaltung, die entsprechenden Reaktoren, von denen es derzeit etwa 400 auf der Welt gibt – U-Boote, Schiffe und dergleichen nicht mit eingerechnet. Sie alle funktionieren, leisten eine gute Arbeit, liefern saubere Energie, sind zuverlässig und so weiter und so fort. Die heißen Fusionssysteme wären in der Lage, wenn sie sich denn etablieren würden – in 20 oder 30 Jahren, also in einer fernen Zukunft, bis zu der es noch viel zu tun gibt –, einen guten Job zu machen.

Aber das Aufregendste für mich besteht darin, dass wir all diese Technologien mit unseren Niederenergetischen Kernreaktionen schlagen können – und das habe ich bereits selbst erleben dürfen.

Unternehmen im Bereich der Kernfusion

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Tut mir leid, aber ich hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass in der Zeit, als das ITER-Projekt Jahr für Jahr weiterlief, auf dem Gebiet der Heißen Fusion 15 kleinere Unternehmen entstanden sind, welche hier aufgelistet sind. Einige von ihnen verfügen über umfangreiche Finanzmittel, genauer gesagt über fast eine Milliarde Dollar. Es fließt also eine Menge Geld in die Heiße Fusion. Der Forschungsbereich der Kalten Fusion, oder auch LENR genannt, wurde also an jenem Tag im Jahr 1989 mit dieser Pressekonferenz auf den Weg gebracht.

Die Geschichte von LENR

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Martin Fleischmann und Stanley Pons, ein Brite und ein US-Amerikaner, hatten diese Bekanntmachung vorgenommen, welche umgehend für große Aufregung sorgte. Ich schwamm gerade meine Runden im Pool des NRL und der stellvertretende Direktor war so aus dem Häuschen, dass er jemanden schickte, um mich aus dem Pool zu holen und ihm zu berichten, was es damit auf sich hat. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich davon noch nicht einmal etwas gehört. Ich war deshalb von der Sache auch sofort hellauf begeistert. Es erinnerte mich daran, wie Röntgen im Jahr 1895 in Deutschland die Röntgenstrahlung verkündete. Die Leute waren voller Angst, dass sie nun ihre Privatsphäre verlieren würden. Und schon im darauffolgenden Jahr konnte man mit Blei gefütterte Unterwäsche kaufen. Die Art und Weise, wie sich die Botschaft von LENR oder damals noch der Kalten Fusion verbreitete, war also äußerst bemerkenswert. Wenige Wochen später erschienen diese US-Magazine mit den abgebildeten Titelseiten alle zum selben Zeitpunkt.

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„Fusion oder Illusion?“ oder „Miracle or Mistake?“ und dergleichen. Es war wirklich hochinteressant und das alles noch vor dem Internet. Wir bekamen also Faxe über Faxe, die kaum zu überschauen waren. Alles in allem war es eine sehr herausfordernde, eine sehr erinnerungswerte, eine sehr aufregende Zeit.

Ich komme nun zum eigentlichen Kern meines Vortrages. Der Vortrag soll den Versuch darstellen, Ihnen einen Überblick über den Stand der Dinge zu geben. Dazu werde ich Ihnen aber auch einige Grafiken vorstellen, die tatsächlich einen bestimmten Inhalt aufweisen, und zwar einen technischen Inhalt: Dies hier ist eine Abbildung, die zeigt, wie Reaktanten zu anderen Produkten werden. Und dies hier entspricht der erzeugten Energie.

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Zu Beginn weisen sie demnach eine hohe Energie auf, und am Ende bleibt eine niedrige Energie, und genau das hier ist die Differenz: die freigesetzte Energie. Die Größenordnung, in der die Kernreaktionen erfolgen, ist das Megaelektronenvolt, und die der chemischen Reaktionen das Elektronenvolt, wie bereits ausgeführt.

In beiden Fällen werden die Reaktanten und die Initiationsenergie in die geeigneten Bedingungen eingebracht, um daraus sowohl die Produkte als auch die Energiefreisetzung zu erhalten. Ein erstaunliches Größenverhältnis.

Der Grund dafür, dass es so viele Zweifel an diesem Forschungsfeld, an seiner Realität und an seinem Verständnis gab und immer noch gibt, ist in der Tatsache begründet, dass die von uns zur Anwendung gebrachten Initiationsenergien lediglich ein paar unscheinbare eV betragen, wir aber MeV herausbekommen.

Das erscheint schon fast wie ein Betrug, bei dem man Geld investiert, um nicht nur ein paar Prozente, sondern gleich das x-Fache an Rendite zu erzielen, verstehen Sie? Risikokapital ist genau so eine Sache. Dies hier stellt also quasi das Risikokapital der Energie dar.

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Anfängliche und andauernde Probleme bei LENR | Die Art und Weise der Bekanntgabe auf einer Pressekonferenz im Jahr 1989 war umstritten. | Die Bekanntgabe wurde sowohl von den Rundfunk- als auch den Printmedien rasch als Sensation verbreitet. | Für die wissenschaftliche Gemeinde, insbesondere für die Physiker, wie auch für die Öffentlichkeit stellte dies eine Überraschung dar. | Es handelte und handelt sich um ein physikalisches Problem, welches jedoch von zwei Chemikern verkündet wurde. | Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe war der Aufsatz von Fleischmann und Pons noch gar nicht erschienen. | Physiker, die an der Heißen Fusion forschen, fühlten sich in ihrer staatlichen Finanzierung bedroht. | Einige prominente Physiker führten gegen die Ergebnisse und die Forschung zur Kalten Fusion einen regelrechten Feldzug. | Die Experimente waren im Vergleich zu den physikalischen Fusionsexperimenten sehr klein gehalten. | Die Durchführung der Experimente erschien recht einfach, was sich jedoch als falsch herausstellte. | Viele frühe Replikationsversuche wurden übereilt und nachlässig durchgeführt, und es wurde viel zu früh darüber berichtet. | Dem Ausschuss des amerikanischen Energieministeriums standen 1989 nicht alle Daten zur Verfügung. | Die Experimente waren anfänglich - und sind es im Allgemeinen immer noch - weder reproduzier- noch steuerbar. | Es kam häufig zu unerwarteten Problemen mit Schwankungen in den Materialeigenschaften, welche sich als kritisch erwiesen. | Für parametrische Studien und den Einsatz moderner Instrumente standen nicht ausreichend Mittel zur Verfügung. | Die in verschiedenen Labors durchgeführten Experimente unterschieden sich und ließen sich nur schwer in einen Zusammenhang bringen. | Die Kalte Fusion wurde (und wird) in den Medien und in der Literatur häufig als eine fehlgeschlagene Wissenschaft verspottet. | Die meisten Regierungen stellten keinerlei Mittel für die erforderlichen systematischen Experimente zur Verfügung. | Einem Großteil der Wissenschaftsgemeinde fehlte jeglicher Anreiz, LENR-Experimente durchzuführen. | Die umfangreiche Literatur zu LENR wurde und wird von der Wissenschaftsgemeinde schlichtweg ignoriert. | Der Lobby der Heißen Fusion ist es gelungen, Mittel für verschiedene und große Experimente zu beschaffen. | Die Folgen und die Dramatik des Klimawandels wurden nicht rechtzeitig erkannt.

Nun, wir stehen vor einer Vielzahl von Problemen. Werde ich darüber sprechen? Nein, natürlich nicht. Diese Grafiken werden verfügbar sein. Wenn Sie also erfahren wollen, weshalb dieser Bereich so umstritten war und immer noch ist, lade ich Sie dazu ein, sich das hier einmal anzuschauen.

Die mit LENR verbundenen Herausforderungen

Natürlich kann ich das alles nicht im Detail ausführen. Aber es ist schon sehr interessant. Ich erkläre den Menschen, dass die einzigen Ebenen, auf denen dieses Forschungsfeld interessant ist, die Wellenfunktionen und die Quantenmechanik sind. Und das reicht hin bis zur Soziologie, zu den Finanzsystemen und vielen anderen Bereichen.

Wissen Sie, die Leute fragen mich, warum ich immer noch auf diesem Gebiet arbeite. Weil es wirklich interessant ist und potenziell von großer Bedeutung. Das Fachgebiet hatte einen schweren Start und wurde noch im Jahr seiner Entstehung für tot erklärt.

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Das Licht der Welt erblickt im Jahr 1989, die Welt verlassen im Jahr 1989, wie hier zu sehen ist. Außerdem besitze ich das Schreiben eines Kollegen von Ende 1989, in dem es heißt: „Dave, weil du an LENR arbeitest, ist deine Karriere vorbei. Das ist die Hölle, in der ich arbeite.“ Nun, er hat seine Meinung dazu, und das ist sein gutes Recht. Schauen wir uns das einmal an.

Ein paar Jahre später bin ich immer noch amüsiert, komme an nette Orte wie diesen, spreche mit klugen Leuten, wie auch immer. Das hat also nicht funktioniert, doch es war sehr interessant. Ein paar Hundert von uns haben über die Jahre weiter daran gearbeitet. Hier sind ein paar Informationsquellen.

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Jonah Messingers Artikel hier oben und dann noch diese Website hier. Die gute Nachricht ist also: Es gibt eine Menge Informationen über LENR. Die schlechte ist: Es gibt jede Menge Informationen über LENR.

Wenn jemand in dieses Gebiet einsteigen will, steht er vor einer Aktivierungsbarriere, wie Sie es, die Studenten, die an diesem Thema arbeiten, bereits kennen. Es ist nicht leicht, sich in den über 5000 Artikeln und Berichten zurechtzufinden. Und ich kann Ihnen bestätigen, dass es auch mir, der ich die meisten davon im Laufe der Jahre gelesen habe, schwer fällt, mich an alles zu erinnern und auf bestimmte Informationen zuzugreifen.

Und deshalb ist das Projekt hier an der NYU von so großer Bedeutung. Ich habe jetzt etwa ein halbes Dutzend Grafiken in Auftrag gegeben, die detaillierter gestaltet werden müssen. Wie ich sehe, sind die meisten Zuhörer immer noch wach. Bleiben Sie dies bitte auch. Wie Sie vielleicht wissen, könnte ich einen Vortrag über Technologie nicht halten, ohne ein paar Abbildungen mit Diagrammen, Daten und dergleichen zu präsentieren.

Dies soll also dazu dienen, meine Anwesenheit hier zu legitimieren.

Generische LENR-Experimente

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Ein standardisiertes LENR-Experiment umfasst aktive Materialien, welche im Experiment in Stellung gebracht werden. Dann wird den Reaktanten Energie zugeführt, und die in den Reaktionsprodukten enthaltene Energie abgegeben. Vom Konzept her ist alles sehr einfach. Das Ganze lässt sich auf einem Tisch durchführen.

Man braucht dafür keine große Anlage, deren Bau Jahre oder Jahrzehnte und Milliarden kostet. Für typische Experimente benötigt man nicht mehr als etwa eine Viertelmillion Dollar oder sogar etwas weniger. Auf jeden Fall bewegen sich die Kosten in einem überschaubaren Rahmen.

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Das Wichtigste ist, dass man die Protonen und die Deuteronen in einigen Materialien erst mischen und bewegen muss. Das Mischen und Bewegen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Man kann die Materialien zunächst trocken mischen, sie zusammenbringen und dann mit elektrischem Strom beaufschlagen. Sie können auch simultan abgeschieden werden. Man kann mit einem Material beginnen, mit Paladium oder Nickel oder mit einem anderen Material, und es mit unterschiedlichen Verfahren beladen. Das ursprüngliche Verfahren namens FLON (Field-Induced Local Oxidation Nanolithography) stammt aus der japanischen Elektrochemie. Die Japaner führen in großem Umfang Heißgasexperimente durch, so auch viele Plasmaexperimente. Wir haben es also nicht mit einer simplen Rezeptur zu tun, nicht wie bei Schokoladenkeksen, sondern mit einer begrenzten Anzahl von Elementen, zahlreichen Optionen und Faktoren.

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Hier also eine Zusammenfassung der Materialien, Verfahren und Messungen, hauptsächlich Paladium und seine Legierungen, aber auch etwas Nickel. Außerdem Deuterium-Protonen und hauptsächlich Wärmemessungen und die Messungen von Kernprodukten. Für die Wärmemessungen wurden Kalorimeter verwendet, dieselbe Art von Instrumenten, mit denen man auch den Kaloriengehalt von Lebensmitteln bestimmt, die man so kauft. Wenn man sich im Supermarkt die Nährwertangaben auf den Verpackungen ansieht, finden sich da auch die Kalorienangaben. Zur Wärmemessung verwenden wir also eine altbekannte Technologie, die Kalorimetrie. Sie werden den Begriff der „Überschusswärme“ kennen. Es handelt sich dabei um jene thermische Energie, die über die mit Kalorimetern gemessene elektrische Energie hinausgeht bzw. diese übersteigt. So erhält man die Leistung als Funktion der Zeit, welche dann integriert wird, um die Energie zu erhalten.

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Und jetzt noch einmal: Haben Sie etwas Geduld mit mir. Da kommen noch ein paar weitere Grafiken.

Wenn man also zwei Deuteronen nimmt und sie mit hoher Geschwindigkeit zusammenstößt, dann erhält man im Rahmen der sogenannten Heißen Fusion zwischen der Erzeugung von Neutronen und der Erzeugung von Protonen ein Verhältnis von 50 zu 50. Mit einem winzigen Anteil von 1 zu 10 Millionen kommt es zu Gammastrahlung.

Bei den LENR-Experimenten entstehen dagegen nur ein paar Neutronen, ein paar Tritonen und fast alles davon endet als Helium – allerdings ohne jegliche Gammastrahlung. Die Grafik im unteren Bereich hier zeigt für 16 verschiedene Experimente das Verhältnis des Heliums zur Energie. Die Forscher, die diese Ergebnisse veröffentlicht haben, haben die Energie gemessen, indem sie die mit einem Kalorimeter erhaltenen Leistungswerte integriert und die Heliumatome mit einem Massenspektrometer gezählt haben. Beides haben sie dann miteinander ins Verhältnis gesetzt und festgestellt, dass das erhaltene Ergebnis sehr nahe an dem Wert einer gewöhnlichen D-D-Fusion liegt.

Nun wird man mich fragen: Dave, was ist der Beweis dafür, dass sich LENR tatsächlich ereignet? Der findet sich in dem Ergebnis der gleichzeitigen Messung von Energie und Teilchen – wenn Sie so wollen, indem man nach dem Experiment die Heliumatome und ihre quantitative Korrelation misst.

Zu diesem Diagramm wäre noch so viel mehr zu sagen, doch ich muss das jetzt abkürzen. Wir können darauf später noch einmal zurückkommen, falls jemand Fragen dazu hat. Aber ich wollte Ihnen lediglich zeigen, dass wir die Wärme und das Helium messen können und dass beide miteinander korrelieren.

Die nächste Grafik hier ist nun leider die schlechteste von allen, die ich Ihnen zeigen werde.

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Was die Komplexität und alles andere auf der linken Seite angeht, so handelt es sich um zwei unterschiedliche Experimente. Das obere wurde in Illinois durchgeführt und das untere auf Hokkaidō, im Norden von Japan. In horizontaler Richtung ist das Periodensystem in Form der Massenzahlen abgebildet – Sie wissen schon, die Summe der Anzahl von Protonen und Neutronen. Und in der Vertikalen findet man die Produktionsrate für die einzelnen Elemente bei ihrer entsprechenden Massenzahl.

Diese Forscher haben also Experimente durchgeführt und all diese Elemente quantitativ erfasst und in ein Diagramm eingetragen, wobei sie feststellen konnten, dass es dabei zu einigen Spitzenwerten kommt. Diese sind nicht näher definiert, ein – drei – vier – fünf Peaks. Und sie stimmen miteinander überein.

Es gibt also einige, die behaupten, dass die LENR-Experimente nicht reproduzierbar sind. Wir hatten und wir haben immer noch Probleme mit der Reproduzierbarkeit – doch da gibt es auch Daten wie diese hier, die belegen, dass ich etwas in Illinois und etwas anderes auf Hokkaido durchführen kann und dennoch im Grunde das gleiche Bild erhalte.

Lassen wir dies einmal beiseite. Auf der rechten Seite findet man die Daten, welche im oberen Teil aus Polen und im unteren Teil aus Japan stammen, die auch wieder nach der Ordnungszahl angeordnet sind. Genauer ist das hier die Massenzahl, und das hier die Ordnungszahl – aber es handelt sich wieder um das Periodensystem, von links nach rechts. Und vertikal aufgetragen sind in diesem Fall die Abschirmungsenergien.

Worum handelt es sich bei der Abschirmungsenergie? Nun, sie stellt einen Parameter dar, der aus den Daten abgeleitet wird und ein Maß für jene Rate bildet, die in der Physik als Wirkungsquerschnitt bezeichnet wird. Wenn man diese Daten betrachtet, dann erkennt man darin auch wieder bestimmte Spitzenwerte: eins – zwei – drei – vier – fünf. Und auch diese stimmen überein.

Im letzten Jahr habe ich in Polen einen Vortrag darüber gehalten. Das Einzige, was wir nicht wissen, ist, wie es zu diesen Spitzen kommt und aus welchem Grund es zu dieser Übereinstimmung kommt – Sie wissen schon …

Wenn jemand von Ihnen gerne Kreuzworträtsel löst oder vielleicht Kriminalromane liest, dann lassen Sie das mal beiseite und helfen mir dabei, dieses Rätsel hier zu lösen. Glauben Sie mir, das ist echt spannend. Ich liege gewöhnlich nachts nicht wach, aber wenn ich doch einmal in der Nacht aufwache, dann denke ich schon seit Jahrzehnten genau darüber nach. Und ich konnte es bisher einfach noch nicht herausfinden – doch Du kannst das! Und das liegt nicht daran, dass die Daten nicht stimmen. Es liegt einzig und allein an meiner eigenen Unvollkommenheit. Überall auf der Welt habe ich meine Herangehensweise hinterfragt, nur um eine Lösung für dieses Problem zu finden.

Diese Grafik hier ist nun eine der letzten eher komplizierten Grafiken.

Energie- und Leistungsdichte von konventioneller gegenüber LENR-Energie

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Horizontal ist die Energiedichte angeordnet, also jene Energie, welche in Wattstunden pro Kilogramm gemessen wird – im Gegensatz zur Leistungsdichte, welche in Watt pro Kilogramm gemessen wird.

Und die aktuellen sowie die in Entwicklung befindlichen Energiespeicher und dergleichen finden Sie hier unten. Das hier ist also beispielsweise die Bleibatterie in Ihrem Auto. Das hier ist gewöhnliches Benzin.

Und dies hier sind drei LENR-Experimente. Diese besitzen eine dramatisch höhere Energie- als auch Leistungsdichte. Von daher sind wir davon überzeugt, dass wir in der Lage sein werden, Geräte zu fertigen, die so kompakt sind, dass man sie im Wohnbereich einsetzen kann.

Einige im Publikum werden jetzt sagen: Dave, drei lausige Datensätze. Nun, es liegen mir weitere vor. Nicht veröffentlicht habe ich jene, die ich erst kürzlich von einem Freund in Europa übermittelt bekommen habe. Diese kommen hier auch nicht zum Tragen.

Und gerade im Augenblick versuche ich, eine Finanzierung aufzutreiben, um dieses Experiment hier zu wiederholen. Denn ich bin sehr gespannt auf ein Experiment, von dem Preparata in Italien im Jahr 1996 berichtet hatte, dass es sich bei ihm um ein LENR-Experiment gehandelt haben soll – Leistungsdichten, welche diejenigen eines Kernspaltungsreaktors übersteigen.

Aus welchem Grund ist dieses Experiment nie wiederholt worden? Das ergibt doch keinen Sinn. Jedenfalls bin ich jetzt an dem Punkt angelangt, an dem ich dies tun werde, selbst wenn ich persönlich für die Kosten aufkommen muss. Ich werde die verdammte Sache durchziehen.

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Hier haben wir es mit einem völlig anderen Diagramm zu tun, und ich möchte es Ihnen auch nur aus einem ganz bestimmten Grund und nur in aller Kürze vorstellen. Es gibt da das sogenannte Mooresche Gesetz. Sie finden hier den Zeitpunkt der Markteinführung und in der Vertikalen die Anzahl der Transistoren – im Augenblick liegen wir bei 100 Milliarden. Intel hat verkündet, dass sich bis zum Ende dieses Jahrzehnts, also bis zum Jahr 2030, eine Billion Transistoren auf einem einzigen Chip befinden werden – nicht etwa eine Million, auch nicht eine Milliarde, sondern eine Billion – also 1012. Aber warum zeige ich Ihnen dieses Diagramm? In Bezug auf LENR befinden wir uns jetzt etwa an dieser Stelle hier unten. Und stellen Sie sich nun vor, dass man den gleichen Aufwand, wie er in der Halbleiterindustrie betrieben wurde, auch in unserem Bereich betreiben würde. Wir befänden uns in einer gänzlich anderen Energiesituation. Ich werde auch immer wieder nach Theorien gefragt. Nun, ich bin kein Theoretiker. Es gibt da wohl etwa drei Dutzend theoretische Konzepte.

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Nur sehr wenige von diesen sind in angemessener Weise ausgearbeitet, in Gleichungen überführt und evaluiert worden. Und hier sehen Sie die erste Seite eines diesbezüglichen Aufsatzes, den ich in Zusammenarbeit mit einigen ungarischen Kollegen geschrieben habe. Es handelt sich dabei um eine Übersichtsarbeit.

LENR-Theorien

Die Zusammenfassung lässt sich jedoch mit einem Satz umreißen: LENR wird noch immer nicht verstanden – trotz all dieser Ideen, trotz jahrelanger, teils jahrzehntelanger Arbeit durch kompetente Personen. Am MIT gibt es einen Professor, der wirklich sehr gut ist, ein Freund von mir, Keith. Und in Japan arbeitet Takahashi. Es gibt also ein paar wirklich gute Leute, die an dem theoretischen Problem arbeiten und es bislang noch nicht geknackt haben.

Wem es gelingt, dem winkt eine Gratisreise nach Stockholm. Für mich steht fest, dass es dafür den Nobelpreis geben wird. Und wie steht es derweil um die Wissenschaft?

Die LENR-Konferenz

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Es finden internationale Konferenzen zur Kalten Fusion statt. So ist eben erst die bereits von mir erwähnte 25. Konferenz in Polen zu Ende gegangen. Die nächste wird in Japan stattfinden. Es gibt eine Internationale Gesellschaft zur Kondensierten Materie und der Nuklearwissenschaften. Es gibt eine Fachzeitschrift. Wenn Sie zu einer unserer Konferenzen kommen und den Leuten zuhören, wie sie über ihre Arbeit berichten, was sie herausgefunden haben, wie sie die Fragen beantworten, kämen Sie sicherlich zu der Überzeugung, dass Sie an einer wissenschaftlichen Konferenz teilnehmen. Dort tummeln sich keine Spinner, wie uns zuweilen unterstellt wird. Es handelt sich um ernsthafte Leute, die viel Mühe, viel Zeit und viel Geld investieren, um dieses Rätsel zu lösen. Und wie steht es nun um die Kommerzialisierung?

Die Kommerzialisierung von LENR

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Es gibt ein Unternehmen in Kalifornien, eines in Japan und eines in Portugal. Im letzten Jahr habe ich alle drei besucht. Ein weiteres gibt es in den USA. Ein Freund von mir mit einer Firma in Japan betreibt ein weiteres Unternehmen in Thailand. Die Kommerzialisierung kommt also langsam in Gang.

Im Dezember wurde in Colorado ein Unternehmen gegründet, basierend auf der Erwartung, dass ich ein Patent bezüglich der Entwicklung eines möglichen kommerziellen LENR-Generators erteilt bekomme. Ich bin zuversichtlich, dass ich das Patent erhalten werde, und ich erhoffe mir die dafür nötige Finanzierung in Höhe von 10 Millionen Dollar, um das Projekt weiter vorantreiben zu können. Ich muss schauen, wie gut das Patent funktioniert und ob es tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden kann.

LENRIA, die Low Energy Nuclear Reactions Industrial Association, ist eine Organisation, die ein Kollege von mir aus Kalifornien vor etwa 10 Jahren in Erwartung der Entstehung einer neuen Industrie ins Leben gerufen hat.

Das LENR-Ökosystem

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Dies ist das LENR-Ökosystem. Ich könnte darüber einen ausführlichen Vortrag halten. Sie können erkennen, dass es staatliche Stellen, sonstige Organisationen, Arbeitsgruppen, Stiftungen im Bereich der neuen Energien sowie weitere Akteure, Informationsquellen und Unternehmen gibt.

Sie werden auch feststellen, dass sich von all dem nichts in den Nachrichtenmedien wiederfindet. Ungeachtet dessen gibt es jedoch eine ganze Reihe von bedeutenden Organisationen, die äußerst hart daran arbeiten, diesen Bereich zu einer Realität werden zu lassen.

Der Stand und das Potenzial von LENR

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Der Status von LENR | Bei LENR handelt es sich um einen realen Effekt, der bereits mehrfach in Labors nachgewiesen wurde. | Die physikalischen Grundlagen von LENR werden jedoch noch nicht verstanden, was für die Akzeptanz des Phänomens ein großes Problem darstellt. | LENR ist chronisch unterfinanziert: | Es steht etwa nur 1/1000 der Mittel zur Verfügung, die für die Heiße Fusion bereitgestellt werden. | LENR stellt sowohl ein bemerkenswertes wissenschaftliches Problem als auch eine vielversprechende neue Technologie zur Gewinnung sauberer Energie dar.

Um also nun den Abschnitt über LENR abzuschließen, und bevor ich zum Abschnitt über die KI komme: Ich denke, wir liegen gut in der Zeit. Die kurze Zusammenfassung des Standes besteht darin, und ich habe es bereits erwähnt, dass es Realität ist und in vielen Labors in etwa 12 Ländern schon mehrfach nachgewiesen wurde. Die grundlegende Physik ist, wie ebenfalls bereits erwähnt, nicht verstanden. Und das wiederum hat zur Folge, dass es ein Problem mit der Akzeptanz gibt.

Manchmal stellt sich in der Wissenschaft das Verständnis von Anfang an ein, wie etwa beim Mößbauer-Effekt. Einige von Ihnen haben wahrscheinlich schon davon gehört. Als Mößbauer seine erste Arbeit veröffentlichte, verfügte er über die experimentellen Ergebnisse, besaß auch die theoretische Erklärung und wurde später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Ich glaube jedenfalls, dass er ihm verliehen wurde.

Wir befinden uns jedoch in einer Situation, wie sie vergleichbar auch bei der Supraleitung vorlag. Diese wurde im Jahr 1911 entdeckt, doch erst 40 Jahre später verstanden, als Bardeen, Cooper und Schrieffer in den 50er Jahren ihre Theorie dazu veröffentlichten. Wir können also von einer Situation sprechen, wie sie schon bei der Supraleitung bestanden hat.

Sie können feststellen, dass zwischen der Entdeckung in den 1980er Jahren und der wissenschaftlichen Erklärung, auf die wir immer noch sehnsüchtig warten, eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten liegt. Auf die Unterfinanzierung werde ich gleich noch zu sprechen kommen.

Wie ich also bereits betont habe, handelt es sich hierbei sowohl um ein bemerkenswertes wissenschaftliches Problem als auch um eine vielversprechende neue Technologie zur Gewinnung von sauberer Energie.

Aber was wäre eigentlich, wenn wir es ausschließlich mit einem interessanten wissenschaftlichen Problem zu tun hätten? Auch dann wäre es immer noch lohnenswert. Manche betreiben die Wissenschaft um der Wissenschaft willen, einfach um Wissen zu generieren. Das ist aufregend, es lohnt sich, wird finanziert und so weiter.

Aber Moment, was wäre, wenn die wissenschaftlichen Grundlagen bekannt wären und es sich lediglich um eine vielversprechende neue Energietechnologie handeln würde? Auch das wäre vollkommen in Ordnung.

Nun haben wir es also mit beidem zu tun. Und das ist äußerst erfüllend und es ist höchst aufregend.

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Die Dynamik von LENR | LENR-Forschung wird in einem Dutzend von Ländern betrieben. | In Japan laufen seit vielen Jahren umfangreiche LENR-Programme. | Google finanzierte von 2015 bis 2019 ein LENR-Programm. | Die EU hat im Jahr 2021 zwei große LENR-Programme aufgelegt. | In den USA wurde nur sporadisch in die LENR-Forschung investiert. | Im Januar 2023 begannen die USA mit einem eigenen LENR-Programm. | LENR wird in zunehmendem Maße als real und vielversprechend angesehen.

Wie ich bereits sagte, wurde die Forschung in mehreren Ländern vorangetrieben. In Japan gibt es seit vielen Jahren ein umfangreiches Programm. Google hat in diesen Jahren ein Programm finanziert. Die Europäische Union hat die beiden großen LENR-Programme gestartet. Dann kam es in den USA zunächst zu sporadischen Investitionen. Und schließlich hat das Energieministerium der Vereinigten Staaten zu Beginn des letzten Jahres ein eigenes Programm angekündigt.

Das Phänomen wird also in zunehmendem Maße als ein real existierendes und durchaus vielversprechendes angesehen. Wieso sind diese drei Programme hier rot markiert? Weil es sich dabei um Programme im Umfang von jeweils 10 Millionen Dollar handelt. Dies soll Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, woran wir arbeiten.

Einen Moment mal. Ich hatte ja davon gesprochen, dass die Leute von der Heißen Fusion Dutzende von Milliarden Dollar zur Verfügung haben, während es bei uns nur ein paar Millionen Dollar sind. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass wir in der Lage sind, eine Technologie zu entwickeln, die weitaus effektiver ist als die ihrige.

Wie Sie sich unschwer denken können, führt uns dies zu einigen äußerst interessanten Diskussionen. Vor Jahren habe ich einmal in einer solchen Hot Fusion Community gearbeitet. Ich kenne also diese Leute.

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Das Potenzial von LENR | Experimente haben gezeigt, dass LENR mehrere sehr attraktive Eigenschaften aufweist, darunter hohe Energiegewinne, hohe Energiedichten, was kleine Systeme ermöglicht, das Fehlen von gefährlicher Strahlung beim Betrieb, keine nennenswerten radioaktiven Abfälle und keine Treibhausgase. | Die Entwicklung von LENR-Generatoren könnte dazu führen, dass in Haushalten Nuklearsysteme mit einer Leistung von mehreren Kilowatt zum Einsatz kommen können.

Das Potenzial, und das sei hier noch einmal wiederholt, bietet tatsächlich einen bedeutenden Energiegewinn. Die Frage nach dem höchsten Energieertrag, der jemals in einem LENR-Experiment erzielt wurde, lässt sich recht einfach beantworten. Das Verhältnis von thermischer Energie, die abgegeben wird, zu der elektrischen Energie, die aufgenommen wird, betrug 800. Würden Sie sich vielleicht auch schon mit 8 zufriedengeben? Immerhin könnten Sie damit Ihre Energierechnung um einen beträchtlichen Faktor senken.

Die 800 konnte nicht reproduziert werden, und sie wurde auch nicht verifiziert. Durchgeführt wurde das Experiment von Mizuno, einem sehr kompetenten Experten. Ich gehe jede Wette ein, dass er einen derartigen Energiegewinn tatsächlich erzielt hat. Doch es wurden auch schon niedrigere Energiegewinne berichtet – Sie wissen schon, lausige fünf oder 10 oder so etwas in der Art.

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Das Verständnis und die Kommerzialisierung bilden die beiden großen Herausforderungen. | Die Skalierung der LENR-Leistung und die Zuverlässigkeit der verwendeten Materialien sind erforderlich. | Die Finanzierung von LENR ist noch immer nicht ausreichend.

Das Verständnis und die Kommerzialisierung – beides stellt sich als Herausforderung dar. Und die Leistung muss von einigen wenigen oder auch Dutzenden von Watt in den Bereich von Kilowatt gesteigert werden. Es ließe sich darüber noch viel mehr sagen.

Eines der Hauptprobleme liegt in der Zuverlässigkeit der Werkstoffe. Wird ein bestimmter Werkstoff verwendet, und werden mit diesem Reaktionen in Gang gesetzt, dann erhitzt er sich. Und was geschieht dann? Es kommt zur Diffusion – einfach unaufhaltsam. Sie lässt sich nicht verhindern. Und das kann zur Zersetzung der Werkstoffe führen. Die Werkstoffprobleme in diesem Bereich erweisen sich somit als äußerst anspruchsvoll und als höchst interessant.

Nun ist es endlich soweit, dass mir die KI zur Verfügung gestellt wird – ich sehe ein Lächeln.

Die Anwendung der KI auf die LENR-Fachliteratur

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KI und LENR | Die Auswertung der LENR-Literatur bietet viele Möglichkeiten und wird derzeit an der NYU vorgenommen. Siehe lenrdashboard.com | Dieses Programm verfolgt zwei unterschiedliche Zielsetzungen: | Zum einen kommen hochentwickelte alte und neue KI-Tools zum Einsatz, um die umfangreiche Literatur zu LENR nach solchen verwertbaren Erkenntnissen zu durchsuchen, welche auf andere Weise nicht zu erhalten sind. | Zum anderen konzipieren, entwickeln und implementieren wir modifizierte und neue KI-Tools zur Unterstützung und Beschleunigung der laufenden und geplanten Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung von LENR. | Das NYU-Projekt wird vom Anthropocene Institute finanziert.

Wir haben es hier mit einer äußerst umfangreichen Fachliteratur zu tun, und selbst derjenige, der sich mit dem Thema befasst hat, die Vorträge gehört und die Abhandlungen gelesen hat, hat seine Mühe damit. Gibt es da vielleicht noch eine andere Arbeit über Titanhydrid? Ich habe es einfach vergessen, das war von einem gewissen Babarian im Jahr 19 – nein, doch, auf jeden Fall.

Die Auswertung dieser Fachliteratur ist also dringend erforderlich, und das Anthropocene Institute, gegründet von Professor Bari und seiner Gruppe, hat Techniken entwickelt, um diese Literatur zu erschließen. Und darüber werde ich anhand der wenigen verbleibenden Diagramme sprechen. Mein Vortrag ist also schon fast beendet.

Ich möchte also darauf verweisen, dass das Programm der NYU darauf abzielt, die vorhandenen hochentwickelten älteren als auch neuere KI-Tools zu benutzen, um die umfangreich vorhandene Fachliteratur nach verwertbaren Erkenntnissen zu durchforsten. Wir wollen Erkenntnisse gewinnen, die wir sonst aufgrund unserer begrenzten Fähigkeit zum Erinnern von irgendwelchen Dingen nicht wahrnehmen würden. So einfach ist das.

Und das Team entwirft, entwickelt und implementiert modifizierte neue KI-Tools, um die aktuell geplante Kommerzialisierung der Forschungsentwicklung zu unterstützen und zu beschleunigen. Ich bin einfach nur hocherfreut, dass dieses Projekt fortgesetzt wird und dass es genau an diesem Standort angesiedelt ist.

Das KI-Team der NYU für LENR

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Das hier sind also die Akteure. Da haben wir zum einen diese tollen Studenten hier, und zum anderen handelt es sich bei Ihnen um einen ebenso tollen Professor, und miteinander sind sie alle schon eine ganze Weile am Werk. Im Sommer letzten Jahres haben wir angefangen, und bereits jetzt liegen bemerkenswerte Ergebnisse vor. Auf den nachfolgenden Grafiken werde ich Ihnen einige davon vorstellen.

Lassen Sie mich zunächst den beteiligten Studenten, von denen hier einige anwesend sind, für ihre geleistete Arbeit danken. Es handelt sich hierbei nicht einfach nur um ein weiteres Hochschulprojekt, das Sie absolvieren, an dem Sie hart arbeiten, für das Sie Aufsätze verfassen, das veröffentlicht wird und das Sie dann weiterführen. Das Ganze ist von großer Bedeutung – und in ein paar Minuten werde ich Ihnen erläutern, wieso ich davon überzeugt bin, dass es diese Relevanz haben wird.

Erschließung von LENR-Literatur mittels Verarbeitung natürlicher Sprache – das LENR-Dashboard-Tool

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Einige der Ergebnisse erscheinen in Form von Grafiken wie dieser hier, in welcher horizontal die Zeit und die Anzahl der Veröffentlichungen zu LENR dargestellt sind. Jedes der angezeigten Jahre lässt sich anklicken. Und dann erscheinen an dieser Stelle die entsprechenden Veröffentlichungen. Anschließend können Sie auf einen Artikel klicken, sofern dieser nicht hinter einer Bezahlschranke liegt, um sofort eine Kopie von diesem zu erhalten. Dies ist äußerst nützlich.

Ich schreibe gerade an einem Buch über LENR. Ich kann Ihnen nur sagen, wie sehr ich mir wünschte, ein derartiges Hilfsmittel schon zur Verfügung gehabt zu haben, als ich im Jahr 2017 mit dem Schreiben an diesem Buch über LENR begonnen habe. Es ist in der Tat sehr nützlich.

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Eine weitere Funktion, die sich dabei ergeben hat, besteht in der Vernetzung. Bei den Punkten hier handelt es sich um Personen. Und mit der Größe der Punkte wird angezeigt, wie viele Veröffentlichungen die einzelnen Personen vorgenommen haben.

Peter Hagelstein arbeitet am MIT, Takahashi ist in Japan tätig, McKubre hat früher in Kalifornien geforscht. Mein eigener Punkt ist nicht allzu groß, denn von mir wurden bisher nur etwa vier Dutzend Artikel veröffentlicht.

Die grauen Balken stellen dar, wer als Mitautor an Artikeln beteiligt war. Und schließlich zeigt die Breite eines Balkens, wie viele Arbeiten sie verfasst haben. Da gab es einen Japaner und eine Chinesin, die ausschließlich gemeinsam publiziert haben, dafür aber eine große Anzahl von Artikeln – Arata und Zhang, eine sehr interessante Konstellation.

Auf diese Weise kann man sich also recht schnell einen Eindruck verschaffen und sich ganz nebenbei einen Überblick erarbeiten.

Ed Storms lebt in New Mexico und geht nun in den Ruhestand. Was hat er da vor? Eigentlich gibt es für ihn einen Grund dafür.

Somit wird er sein Labor nicht mehr unterhalten können. Also kaufe ich ihm sein gesamtes Labor ab. In zwei Wochen werde ich mich zu diesem Zweck nach New Mexico begeben und sein Labor zusammenpacken, um es mitzunehmen und es weiter zu nutzen. Er besitzt ein paar wirklich tolle Geräte. Auf jeden Fall werden diese für diejenigen von uns, die auf diesem Forschungsgebiet tätig sind, von großem Nutzen sein.

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In dieser Grafik nun steht jeder Punkt für einen bestimmten Artikel. Sie alle verteilen sich auf verschiedene Kategorien, erkennbar an ihrer jeweiligen Farbkodierung. Die Verteilung der Artikel basiert auf numerischen Kennzahlen, die es den Beteiligten am NYU-Projekt ermöglichen, diese Zuordnung vorzunehmen.

Man kann also eine Anfrage stellen. Schauen wir uns das einmal an. John Paul Babarian hat mal eine Arbeit über biologische Transmutationen veröffentlicht. Ich erinnere mich, dass das so etwa 1995 gewesen sein muss. Welches sind jetzt die 5 Artikel, die diesem am ähnlichsten sind? Auf diese Weise lässt sich diese eine bestimmte Abhandlung von ihm finden, und anschließend kann ich mir den Bereich um diese Artikel herum ansehen.

Übrigens, falls jemand von Ihnen daran denkt, diese Möglichkeiten auch in Ihrem eigenen Bereich zu nutzen, beispielsweise wenn Sie eine Klassenarbeit, ein Klassenprojekt, eine Masterarbeit oder eine Doktorarbeit zu schreiben haben – würden Sie dann gerne so ein Werkzeug nutzen wollen? So etwas ist sehr nützlich. Ich schreibe ja gerade an einem Buch mit etwa 100 Kapiteln und über etwa 100 verschiedenen Themen. Und ich denke, dass es sehr nützlich wäre, so ein Hilfsmittel zur Verfügung zu haben. Ich werde es jedenfalls sehr gut gebrauchen können, so lange ich noch mit der Fertigstellung des Buches beschäftigt sein werde.

Experimenteller KI-Chatbot des NYU-Teams für LENR

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Seit kurzem steht nun ein Chatbot zur Verfügung, und die Betaversion finden Sie unter dieser Adresse.

Diesem kann man jederzeit Fragen stellen. Zum Beispiel: Zeige mir alle Veröffentlichungen, in denen es um Titankathoden geht, genauer um Titankathoden in Verbindung mit Wasserstoff oder Deuterium. Die Anzahl der Fragen, die man diesem Chatbot stellen kann, ist riesig.

Ich konnte bereits mit ihm in einer vorhergehenden Version experimentieren, und ich kann Ihnen jetzt schon versichern, dass er sich als äußerst nützlich erweisen wird. Das sind also die Hauptmerkmale, die das Projekt auszeichnen.

Im vergangenen Jahr haben wir auf der Konferenz in Polen einige Präsentationen durchgeführt. Dabei habe ich das Projekt vorgestellt, damit die Kollegen unseres Fachgebietes Kenntnis davon erhalten, dass so etwas im Entstehen begriffen ist.

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Forschungsbericht zu modernen KI-Werkzeugen für die LENR Forschung

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Schauen wir mal. Yvonne hat im letzten Monat in Tokio einen Bericht mit dem hier angegebenen Titel präsentiert. Ein langes, detailliertes und empfehlenswertes Dokument, das Ihnen Professor Bari gerne zur Verfügung stellen wird. Auf jeden Fall handelt es sich um ein solides und nützliches Stück Forschung. Diejenigen von uns, die in diesem Bereich unterwegs sind, können wirklich dankbar sein, dass es diese Forschungsarbeit gibt. Und hier noch ein weiteres Schriftstück.

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Ein kürzlich eingereichtes Papier, wie hier zu sehen. Wie auch immer, das Projekt liefert Ergebnisse, und die sind sehr gut. Ich glaube, das ist meine letzte Grafik, und sie zeigt, wer die Möglichkeiten dieser Entwicklung der NYU nutzen wird:

Die Auswirkungen der KI von der NYU und das LENR-Projekt

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Die Auswirkungen des NYU AI- und LENR-Projektes | Wissenschaftler, die sich mit LENR beschäftigen, können die NYU-Tools nutzen, um die vorhandene Literatur zu LENR schnell und kreativ zu durchsuchen und zu erschließen. | Autoren, die sich über größere und kleinere Aspekte der LENR-Forschung informieren wollen, stehen nun einfache Werkzeuge zur Verfügung, um auf kürzestem Wege präzise Informationen zu erhalten. | Einsteiger in die LENR-Forschung, die mit einem riesigen und entmutigenden Umfang an Literatur konfrontiert sind, können die LENR-Themen mit Leichtigkeit erkunden. | Studenten, die sich von der LENR-Forschung angezogen fühlen, erhalten nun eine praktische Möglichkeit, sich mit ihr vertraut zu machen.

Nun, schauen wir mal. Da gibt es Leute wie mich, die an LENR arbeiten. Wir können das nutzen, um die bestehende Literatur auf schnelle und kreative Weise zu durchsuchen und zu verwenden.

Dann gibt es Autoren, die über dieses Themengebiet schreiben – und ich finde, einige ihrer Artikel sind einfach nur grauenhaft. Ich habe schon zahlreiche E-Mails an Autoren geschrieben, die in Presseartikeln zu LENR keine besonders ansprechende Arbeit geleistet haben. Wenn diese nun mehr über die großen und kleinen Dinge erfahren wollen, dann stehen ihnen die hier vorgestellten Werkzeuge zur Verfügung.

Als Neuling auf diesem Gebiet kennt man vielleicht 5 000 Artikel. Wie soll man damit umgehen?

Okay, für mich persönlich wird die Sache jedenfalls von großem Nutzen sein, und das gilt so auch für die Studenten.

Ein Professor für Kernphysik weist einem Studenten ein Projekt zum Thema LENR zu. Das wäre doch schon einmal ein gelungener Auftakt.

Ich möchte mich also ausdrücklich für die Gelegenheit bedanken, hier mit Ihnen sprechen zu können. Ich weiß Ihr Kommen zu schätzen. Und ich hoffe, Sie hatten auch etwas Spaß dabei.

Wenn Sie sich ein Fußballspiel ansehen, kennen Sie nach ein paar Stunden das Ergebnis, während es hier ein paar Jahrzehnte gedauert haben könnte, um es sich am Ende in Zeitlupe anschauen zu können. Aber wissen Sie, wenn ich Ihnen das Gefühl gegeben habe, dass es sich lohnt, die Sache zu verfolgen, dann behalten Sie sie im Auge, denn noch zu Ihren Lebzeiten sollten wir es verstanden haben.

Und ich bin davon überzeugt, dass wir auch in der Lage sein werden, sie erfolgreich auf dem Markt zu etablieren. Vielleicht nicht mehr zu meinen Lebzeiten. Doch Sie sollten die Möglichkeit haben, das Ganze zu beobachten und sogar in den Baumarkt zu gehen, um ein entsprechendes Gerät zu kaufen.

So, hiermit ist mein Vortrag über LENR und die KI abgeschlossen. Etwas später möchte ich noch einen weiteren Punkt ansprechen.

Bevor ich nun aber aufhöre, möchte ich den Studenten noch die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen, sich zu beschweren oder Kritik zu äußern.

Wissen Sie, ich sage den Leuten immer, dass ich nun schon seit über 60 Jahren verheiratet bin. Und von daher bin ich wirklich an lebhafte Diskussionen gewöhnt. Wenn Sie also irgendwelche Bedenken haben, die Sie klären möchten, dann nur zu.

Fragen aus dem Publikum

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(Die Fragen und Antworten werden demnächst ergänzt.)

Das Team von der NYU

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Besonderer Dank gilt der New York University, dem Anthropocene Institute, dem NYU Courant Institute, dem NYU College of Arts and Science sowie dem NYU Predictive Analytics and Al Research Lab für die großzügige Förderung und Unterstützung dieses Vortrages.