LENR – die unendliche und saubere Energie kommt früher als gedacht

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Video
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Willi Meinders im Interview mit Sabine Weise-Vogt
Plattform youtube.com
Kanal MV TV (Quer-denken.tv)
URL youtube.com/watch?v=JcGke1sudqc
Datum 07.04.2019
Länge 59 Minuten, 58 Sekunden


Willi Meinders im Gespräch mit Sabine Weise-Vogt. Die niedrigenergetische Kernreaktion (LENR) ist eine völlig neue Form der Energieerzeugung: emissionsfrei, strahlungsfrei, grundlastfähig, Ressourcen-schonend, dezentral und kostengünstiger als alle anderen Energieformen. LENR ist von anerkannten Fachleuten und Institutionen bestätigt, vielfach patentiert und repliziert. Die Technologie befindet sich auf dem Wege der Markteinführung. LENR ist eine Energieform, deren wesentlicher Ursprung nicht ein Rohstoff ist, sondern vor allem ein bestimmtes Fachwissen. Deshalb lässt sich diese Energiequelle nicht künstlich verknappen und verteuern. Nach Ablauf der diversen Patente in 20 bis 30 Jahren kann Energie somit theoretisch ein „Volksgut“ werden. Die Menschen hätten damit ihr Feuer zurück, so wie es vor Jahrhunderten das selbstverständliche Eigentum jeder Familie war.

Textversion des Interviews[1]

Sabine Weise-Vogt: Es dürfte unstrittig sein, dass das Schicksal der Menschheit, ohne in der Frage der Energiegewinnung tatsächlich umzudenken, langfristig eher unsicher ist. Dass es Technologien gibt, die eine echte Alternative zu den fossilen Energiegewinnungsmethoden ermöglichen, scheint im Moment eher undenkbar und auch unwahrscheinlich.

Liebe Zuschauer im folgenden Gespräch geht es genau um so eine Methode, genannt LENR und bei mir im Studio ist heute Willi Meinders, den ich ganz herzlich begrüße, weil ich mich sehr freue, dass er heute gekommen ist und uns die Fragen rund um LENR beantworten wird.

Das ist ein sehr komplexes Thema. Und als ich da angefangen habe, mich in dieses Thema „reinzuarbeiten“, weil es wirklich sehr komplex ist, habe ich mich gefragt: Wie kommt jemand dazu, als jemand der normalerweise nicht beruflich mit dieser Technologie verbunden ist, sich mit dem Thema so intensiv zu befassen wie Sie Herr Meinders?

Willi Meinders: Es ist zunächst mal so, dass ich eine sinnvolle Beschäftigung, ich sag mal fürs „Alter“ gesucht habe, um nicht geistig irgendwie nachzulassen. Ich hoffe, das ist bis heute nicht der Fall.

„Sinnvoll“ heißt natürlich auch, dass ich mir ein Thema gesucht habe, wovon ich meine, dass es den Menschen Vorteile bringt. Und dabei bin ich auf einen Zeitungsartikel gestoßen, der für mich verwirrend war.

Ich kümmere mich seit über 30 Jahren um die Kernfusion, die ja die Alternative zur Kernspaltung darstellt. Nur die Kernfusion funktioniert bisher nur auf der Sonne und auf den Sternen. Auf der Erde hat man es versucht, aber es ist nie gelungen und es zeichnet sich auch nicht ab, dass es gelingen könnte.

Und deswegen war ich ziemlich verwundert, als ich in verschiedenen Medien gelesen habe, dass die US-Marine an Bord ihrer Schiffe Dieselöl aus Wasser und CO2 gewinnen will, einfach auch mit der Begründung: Alle unsere Schiffe fahren mit Diesel. Ausgenommen waren die, die tatsächlich Kernkraftwerke an Bord haben, z. B. die Flugzeugträger und Atom U-Boote.

Und da habe ich in dem Artikel die Frage vermisst: „Ja wo kommt diese Energie denn her?“ Denn wenn man das an Land macht, und solche Versuchsanlagen gibt es auch in Deutschland, dann braucht man zur Herstellung von Diesel aus Wasser und CO2 Unmengen an Energie.

Weil ich mir schwer Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen auf Schiffen vorstellen kann, musste es eine ganz andere Technologie sein. Es war anscheinend nicht gelungen, die Anlagen der Kernspaltung soweit zu verkleinern, dass man sie für diese Zwecke auf kleinen Schiffen hätte gebrauchen können. Also musste es etwas anderes sein!

Und da habe ich angefangen zu recherchieren, denn das schien mir ein lohnendes Thema zu sein. Und da bin ich auf die Website von Dr. Reiner Seibt gestoßen, den man im Internet findet unter http://www.reiner-bautzen.de.

Er berichtete von einer für mich komplett neuen Technologie, nämlich von der niedrigenergetischen Kernreaktion, kurz LENR genannt (Low energy nuclear reaction).

Und dabei habe ich dann gelernt, dass es tatsächlich eine Technologie gibt, die neben der Kernspaltung und der Kernfusion eine dritte Möglichkeit ist, auf nuklearem Wege Energie zu erzeugen. Und das Erstaunliche dabei war, dass es ganz ohne Strahlung vonstatten geht. Die gemessene Emission entspricht exakt der sowieso vorhandenen Hintergrundstrahlung.


Also wenn ich „Nuklear“ höre, dann blinkt bei mir sofort eine rote Leuchte. Nuklear bedeutet, also ist gleich gefährlich! Wir sind in dem alten Thema drinnen, was wir eigentlich loswerden wollen. Aber Sie deuten gerade an, dass es da anders ist.

Das war genau die richtige Frage, denn das drängt sich ja auf. Man muss unterscheiden zwischen Kernspaltung, Kernfusion und jetzt LENR. Es ist ja die Kernspaltung, die wir seit vielen Jahren als sogenannte Atomkraft kennen und wir kennen die Kernfusion, die auf Erden weniger gelingt, es sei denn in Form von Wasserstoffbomben. Das hat man, Gott sei Dank, unterlassen, weil die viel zu stark sind. Bei beiden ist es so, dass geringste Mengen an Masse verloren gehen, weit unter 1 Prozent. Und diese verloren gegangene Masse, wenn man sich mal die Einstein-Formel anguckt: E = m × c2, dann weiß man, dass diese Masse, wenn sie zu Energie wird, mit der Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat multipliziert wird. D. h. aus einem ganz geringen Masseverlust entsteht eine riesige Energie.

Und nur so ist es zu erklären, dass Flugzeugträger oder Atom-U-Boote mit einer hohen Geschwindigkeit durch die Gegend fahren. Flugzeugträger fahren 55 km/h. Die sehen aus der Luft aus wie Rennboote und brauchen natürlich nicht zu tanken.

Und das hat in mir noch die Frage verstärkt, wieso fragt da bei diesem Pressebericht niemand, wo die Energie herkommt? Wenn´s nicht Kernspaltung ist.


Wir sind jetzt wieder bei dem Pressebericht, den sie vorher erwähnt haben, wo es um die Boote geht, bei denen aus Wasser und CO2 Dieselöl gemacht werden soll.

Ja gut, so hat meine spannende Reise in die Welt der niedrigenergetischen Kernfusion oder Kernreaktion angefangen. Kernfusion darf man nicht sagen, weil es nicht nachgewiesen ist, dass es eine Kernfusion ist. Dazu fehlt die Neutronenstrahlung. Und deswegen hat man sich auf den Begriff LENR geeinigt.


Also LENR heißt Low Energy Nuclear Reaction.

Es ist eine nukleare Reaktion und das lässt sich auch beweisen.

Die Nuklearreaktion lässt sich dadurch beweisen, dass die atomare Komposition der einzelnen Atome, die in dem winzigen Reaktor waren, vor dem Reaktionsprozess eine andere ist als nachher.

Es wurde zum Beispiel als Katalysator Nickel verwendet und nach der Reaktionszeit, die mehrere Stunden oder vielleicht sogar ein Jahr dauern kann …. Dann war es nicht nur noch Nickel. Es kam auch vor, dass z. B. Spuren von Kupfer dabei waren. Auf alle Fälle ist es nicht mehr dasselbe. Man kann also zuverlässig nachweisen: Es hat eine nukleare Reaktion stattgefunden, ganz im Unterschied zu den normalen chemischen Prozessen, die bei der normalen Verbrennung stattfinden. Es war ein nuklearer Prozess. Das ist das, was diesen Prozess von allen anderen Brennprozessen unterscheidet, die wir kennen.


Ein nuklearer Prozess der aber nicht schädlich ist!

Nur bei der Energiegewinnung mit Kernspaltung ist es so, dass nicht stabile, nukleare Elemente verwendet werden, die nicht stabil sind, z. B. bei Uran, das sich im Laufe von Jahrtausenden oder Jahrmillionen Schritt für Schritt in Blei verwandelt.

Und dieser Masseverlust, der über diesen langen Zeitraum stattfindet, das ist das, was wir als nukleare Strahlung erkennen können und diese großen Schäden anrichtet.

Wenn wir von LENR reden, dann reden wir nur von Wasserstoff. Uran hat eine Protonenzahl, die relativ hoch ist, weit über Eisen, das liegt bei 26, Uran bei 82.

Und Wasserstoff ist das kleinste Atom überhaupt. Das ist so klein, dass es im Kern nicht einmal ein Neutron hat, sondern nur ein Proton. Neutronen dienen der Stabilisierung der Atome, d. h. je mehr Neutronen dabei sind, desto stabiler wird der Kern. Aber weil im Wasserstoffatom nur dieses eine Proton drin ist, braucht es auch kein Neutron. Aber man kann es hinzufügen, man kann ein Neutron hinzufügen und dann wird daraus Deuterium, wenn man zwei Neutronen hinzufügt, wird es zu Tritium. Und diese Bestandteile braucht man, um die klassische Kernfusion zu machen, die aber nicht unser Thema ist.

Unser Thema ist, dass wir von Kernreaktionen sprechen, die einzig und allein mit dem Wasserstoffatom stattfinden.


Heißt es da, dass wir theoretisch an der Schwelle einer neuen Ära der Energiegewinnung tatsächlich sind mit dieser Technologie?

Ja auf alle Fälle. Es ist nur so, dass die Theorie zu diesem Thema überhaupt nicht steht. Das ist ein Schwachpunkt bei der ganzen Geschichte, wenn man alleine den Blickwinkel des Theoretikers einnimmt. Die Idealvorstellung der Grundlagenforschung ist ja, wenn man am besten etwas am Whiteboard entwickelt. Da schreibt man die Formeln und es ist die Schönheit der Mathematik, die dabei begeistert und auch die Schönheit dessen, was man gerade erfunden hat.

Nur so läuft es in der Regel nicht ab, wenn etwas erfunden wird.

Ich hab von einem Wissenschaftler gehört: Wenn ich etwas erfinde und finde etwas, dann rufe ich nicht „Heureka“, sondern ich sage „It`s funny!“

Das ist genau das, was ich nicht erwartet habe. Und das ist nicht bei dem Forschungsvorgehen der vielen letzten Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende. Es war eigentlich immer, wenn man etwas Neues erfunden hatte, ein Ergebnis von Versuch und Irrtum. Und das hat sich fortgesetzt bis in die Neuzeit, bis hin zur Dampfmaschine oder sogar bis hin zum Röntgengerät. Es wurde vermarktet, obwohl man nicht wusste, wie es wirklich funktioniert und damit ist auch einiges Unheil angerichtet worden.

Ich sag mal so: Die Dampfmaschine war die Mutter der Wissenschaft der Thermodynamik, nicht umgekehrt. Das ist leider, was immer versucht wird. Manche Wissenschaftler, Gott sei Dank nicht alle, versuchen den Eindruck zu erwecken, dass nur das eine Erfindung sein kann, was Ergebnis von Grundlagenforschung war. Das ist wünschenswert, weil man dann gleich auch das ganze Muster dessen vor sich hat, was man mit dieser Erfindung anstellen kann. Wenn man es systematisch verstanden hat, dann wird alles andere leichter.

Aber wenn man durch Zufall etwas erfindet, was weltbewegend ist, dann kann man es doch nur deswegen nicht weiterverfolgen, weil die Wissenschaft noch nicht so weit ist.

Die Wissenschaft versucht dem Phänomen LENR eine Rolle zuzuteilen, in der es selbst praktisch den Beweis antreten soll, dass warum es existiert. Aber das kann nicht Aufgabe eines Phänomens sein. Ein Phänomen kann nur beweisen, dass es existiert. Warum, das ist Aufgabe der Wissenschaft. Da muss die Wissenschaft ansetzen.


Genau. Aber das Phänomen existiert ja sowieso schon. Also was muss es dann noch beweisen? Es geht da um etwas anderes. Also korrigieren Sie mich, wenn es falsch ist. Es geht wohl darum, genauestens feststellen zu können, WIE LENR funktioniert. Ist das richtig?

Ja, das wäre hoch wünschenswert. Und die Forschung ist ja auch schon relativ weit. Zwei Dinge sind klar. Es finden nukleare Reaktionen in der Füllung statt, in den kleinen Reaktoren. Diese haben nur maximal Bleistiftgröße. Es ist auch klar, dass die Reaktionen höchstwahrscheinlich durch Resonanzen ausgelöst werden. Entweder durch elektromagnetische Schwingungen oder durch Einfluss von Lasern. Aber es scheinen immer irgendwelche Art von Resonanzen zu sein. Und da hören, nach meinem Verständnis, auch schon die Gemeinsamkeiten in der Forschung auf. Und darauf stürzt sich alles.

Das heißt die, ich nenne es mal die Betriebsgeheimnisse der LENR Forschung, sind: Wie ist meine Füllung gestrickt, und wie sind die Resonanzen, die ich verwende. Da sind die Varianten natürlich derart riesig, die Variationsmöglichkeiten, dass man so ein Geheimnis bis zum Lebensende bewahren kann.

Denn wer findet schon durch Zufall ganz bestimmte Mischungen in der Füllung aus Nickel oder Lithiumhydrid oder sonst irgendetwas, die geeignet sind, mit ganz bestimmten Resonanzen dazu bewegt zu werden, Energie zu erzeugen.

Deswegen ist es unbekannt und deswegen können sich Leute wie Andrea Rossi glücklich schätzen, dass sie dies, natürlich durch systematische Forschung, aber auch durch viel Zufall, erfunden haben.


Ja. Also zwei Sachen. Einmal erwähnen Sie jetzt gerade den Namen Andrea Rossi. Und was mich davor noch interessiert, wie genau ist denn die Energieausbeute bei LENR?

Das ist ganz weit gespannt. Zum einen muss man sagen, es ist revolutionär, wenn jemand aus einer Reaktorfüllung aus einem kleinen Reaktor mehr Energie erzeugen kann als dem Reaktor zugeführt wurde. Man muss dabei immer etwas unterscheiden. Zugeführt wird in der Regel elektrische Energie und heraus kommt thermische Energie. Und die beiden sind nicht immer vergleichbar. Aber in dem Moment, wo ich viel mehr Energie aus einem kleinen Gerät raushole als da reingesteckt wurde, ist das sensationell.

Und als Messzahl für diesen Energiegewinn hat sich der so genannte COP – Coefficient of Productivity – eingebürgert, der besagt, wenn ich z. B. einen COP 3 oder COP 4 habe, dann habe ich 3 oder 4 mal so viel Energie aus diesem kleinen Gerät herausgeholt als ich vorher hineingesteckt habe. Das ist genial!

Wärmepumpen können das auch, aber sie erzeugen nicht Energie, sondern sie entziehen der Umgebung Energie, um sie konzentriert woanders zur Verfügung zu stellen.

Also diese Geräte (LENR) erzeugen wirklich Energie. Und sie tun das hin, ziemlich sicher, bis zu einem COP der möglicherweise über 500 liegt. D. h. die Energieausbeute ist gigantisch. Der COP bei Rossi, ich darf nicht in seinem Namen sprechen, den vermute ich bei 50 oder 70 oder sogar etwas mehr.

D. h. der Energiegewinn ist gigantisch und hängt auch damit zusammen, dass die kleinen Reaktoren immer wieder im Self-Sustain-Modus laufen, d. h. sie brauchen dann diese Anregung gar nicht und machen sogar für einen Moment alleine weiter.

Und was so erstaunlich dabei ist, dass die kleinen Reaktoren stabil laufen und seit einigen Jahren sich auch an- und abschalten lassen.

Das heißt, es dauert nicht lange, man legt einen Schalter um und die fangen an, Energie zu produzieren. Bis jetzt noch Wärmeenergie, bis rauf 500-600 C°.


Es scheint also so zu sein, oder ist so, dass die Umstände, wie man zu der Energie kommt, dass da relativ kurze Wege da sind. Also wenn ich das jetzt mit einem Kernreaktor vergleiche, ist ja sowohl das Anschalten als auch das Abschalten, mal davon abgesehen, dass dies ja eine hochgefährliche Sache ist, was da dahinter steht, ja eine sehr aufwendige und gefährliche Geschichte ist.

Ja, LENR ist komplett simpel. Wenn ich es mal für einen Außenstehenden beschreiben sollte, dann könnte man fast sagen, es ist wie ein glühender Tauchsieder ohne Stecker, der trotzdem glüht.

Es ist also eine kleine Hülse, so wie mein kleiner Finger, und in der Füllung sind meistens dann Mischungen aus Lithiumhydrid, also Lithium als Träger für Wasserstoff, der dann den Wasserstoff anregt und an ein Nickelmetallgitter abgibt. Und heraus kommt eine Wärmeenergie, die man auch als Hitze bezeichnen könnte.

Ingenieurwissenschaftlich ist dieser Begriff nicht üblich, aber es ist Wärme bis 600-700 Grad. Ich hab auch schon gehört, dass sich das steigern lässt bis 1000 Grad.

Die eigentlichen Grenzen für die Reaktoren ergeben sich auch daraus: Was kann dieser kleine Reaktor an Temperaturen aushalten. Und die meisten Metalle enden ja irgendwo bei 1000 Grad, vielleicht kommt dann noch irgendeine Hochleistungskeramik.

D.h., man muss sich da auf der sicheren Seite bewegen, denn die Reaktoren sollten ja auch jahrelang halten.

Also es ist im Grunde eine simple Technik mit ganz viel theoretischem Wissen im Hintergrund, aber mit noch nicht ausreichender Erklärung.

Sie haben dazu ansatzweise vorhin gefragt. Es spielt bei dieser Technik natürlich auch eine Rolle – ist sie wirklich sicher?

Ich meine, die Reaktoren sind relativ klein, wenn eine Zündkerze durchbrennt, passiert ja auch nichts Schreckliches. Und was mit diesen Reaktoren tatsächlich passiert ist, früher, war, oder es ist auch bis heute so, wenn Versuche gemacht werden, dass sie einfach durchbrennen. Und das heißt, die äußere Hülle des Reaktors hat der Hitze nicht standgehalten und deshalb sehen die dann wirklich ein bisschen aus wie eine durchgebrannte Zündkerze.

Aber andere Emissionen, ob nun Strahlung oder sonstwas, sind nicht gemessen. D. h. jedenfalls nicht oberhalb der natürlichen Hintergrundstrahlung. Das heißt, es ist tatsächlich völlig ungefährlich.

Es gibt auch keine Abfälle, die hinterher deponiert werden müssten, weil sie Strahlung abgeben. Es ist nichts da.


Also, wenn Sie das so erzählen, dann denke ich die ganze Zeit, es ist eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Und warum gibt’s dann nicht einen riesigen Aufschrei von den Menschen. Ein großes Problem, was die Menschheit hat, könnte relativ simpel und einfach in den Griff zu bekommen sein.

Ja, diesen Aufschrei hat es gegeben – 1989. Da haben die Elektrochemiker Fleischmann und Pons experimentiert mit Elektrolyse und haben als Kathode Palladium verwendet. Und Palladium ist ein Metall, genau wie Nickel, das Gitterstrukturen hat. Man muss wissen, dass Metalle nicht eine glatte Oberfläche haben, sondern je weiter man sich in die atomare Struktur hineinbegibt, desto mehr zeigt sich, dass die darin enthaltenen Atome sich noch nicht einmal berühren, sondern sie bilden ein Gitter. Die Atome halten sich alle nebeneinander auf.

Und man kann sich vorstellen, dass in so Palladium oder Nickel Wasserstoff eindringen kann. Und da hat ein englischer Forscher schon vor rund 250 Jahren festgestellt, dass man in Palladium die 500fache Menge an Wasserstoff einleiten kann. Einfach so.

Das war die Geburtsstunde von LENR. Die Reaktionen, die sich daraus ergeben haben, kamen viel später.

Und Fleischmann und Pons hatten dann Versuche mit Palladium gemacht, ich glaube es war in Deuterium, also ein Wasserstoffatom, was zusätzlich ein Neutron hatte und das Wasser wurde warm und nicht wieder kalt.

D. h., sie hatten einen unbekannten Prozess in Gang gesetzt, wo alle der Ansicht waren: Kernspaltung ist es nicht, weil ja kein Uran dabei war, sondern nur Wasserstoff: Dann kann es ja nur die Kernfusion gewesen sein. Und dieses Urteil, was nicht nur von Fleischmann und Pons kam, sondern vor allem von den vielen Wissenschaftsjournalisten, die da dabei waren, das war ein Riesenfehler, es so zu nennen. Denn es konnte im eigentlichen Sinne keine Kernfusion sein. Weil Kernfusion sich bei wesentlich höheren Temperaturen abspielt und weil Emissionen messbar sind.

Das war alles bei diesem Versuch nicht der Fall und trotzdem war diese Wärme da. Und dieses vorschnelle Triumphgeheul hat dazu geführt, dass man es nicht ernst genommen hat und man hat es auch deswegen nicht ernst genommen, weil sich der Versuch auch erstmal nicht replizieren ließ. Er ließ sich also nicht wiederholen. Nicht nur von Fleischmann und Pons, sondern auch von den vielen Leuten, die das gesehen hatten und es nachzustellen versuchten. Und dabei haben sie z. B. vergessen, das Palladium zu entgasen. Man muss vorher jeglichen Sauerstoff entfernen, damit der Wasserstoff eindringen kann. Es sind also viele Fehler gemacht worden.

Alle haben über das Scheitern dieses Versuchs geredet, aber niemand hat mehr darüber gesprochen, dass es in den Folgejahren immer wieder funktioniert hat.


Aber man wusste nicht genau warum?

Nein, bis heute nicht. Dasselbe MIT (Massachusetts Institute of Technology), das damals gesagt hat, das wäre Junk-Science, dasselbe MIT feiert nächste Woche das 30jährige Jubiläum der LENR Forschung.

D. h., man ist eine weite Wegstrecke gegangen. Die Versuche wurden immer vielversprechender, immer besser. Und wenn ich jetzt auf Herrn Rossi kommen darf, er ist ja einer der Wegbereiter, nicht er allein, aber ich sag mal der Schneepflug, der vor allen hergelaufen ist und alle Widerstände überwunden hat.


Also Andrea Rossi ist Italiener und in welcher Funktion genau ist er unterwegs als Wissenschaftler?

Er ist eigentlich Chemiker und er war lange Zeit selbständig. Er hat angefangen mit Versuchen, Abfälle in Erdöl umzuwandeln. Dafür hatte er ein Patent. Und dieses Verfahren wird überall auf der Welt praktiziert, mal mit mehr oder weniger Erfolg. Weil es auch wieder energieaufwändig ist. Das Patent von Rossi ist leider abgelaufen, man hat ihm dabei auch übel mitgespielt in Italien. Das hängt ihm bis heute noch nach.

Ganz kurz angesprochen, man hat es ihm geneidet, dass er Öl synthetisch herstellte und es gibt viel zu viele Leute, die zum einen am Öl interessiert sind und noch viel mehr Leute, die an der Abfallentsorgung in Italien interessiert sind. Und da war er der richtige Mensch am falschen Platz.

Dann hat er einen Wissenschaftler kennen gelernt, ich glaube an der Universität Bologna, der sich mit dem Gebiet LENR beschäftigte.

Und da ging es auch um das Eindringen von Wasserstoff in Palladium damals noch, später in Nickel. Und dieses Verfahren hat Rossi perfektioniert. Er hat nicht mehr Metallstreifen verwendet, sondern ein Puder, um das Eindringen noch mehr zu erleichtern. Er hat es wirklich verstanden, ein Verfahren zur Energiegewinnung daraus zu entwickeln, mit Resonanzen, mit elektromagnetischen Resonanzen.

Anfangs hat er noch tatsächlich den Wasserstoff aus einem Behältnis eingefüllt, natürlich nur winzigste Mengen. Die Heizquelle sollte ja nicht der Wasserstoff sein. Und später wurde der Wasserstoff in Lithiumhydrid gebunden und das Lithiumhydrid war Teil der Füllung. Damit wurde das Verfahren vereinfacht. Er ist dann in Italien vorangeschritten, seine Versuche wurden bekannt, wurden weithin bekannt. Es hat auch Fehlschläge gegeben. Und wenn so ein Fehlschlag kam, ist der Fehlschlag laut bejubelt worden, denn man bejubelte etwas, was nach Meinung der Meisten nicht sein konnte. Seine vielen Erfolge wurden zur Kenntnis genommen, aber das wurde nicht kommuniziert. Er wurde auch nicht, wie es ihm gebührt hätte, auf Händen getragen. Denn das wäre die angemessene Reaktion gewesen.


In welchem Zeitraum hatte er diese Versuche gemacht?

Ich kann mich an ein Datum erinnern, das war 2009. Seine Versuche wurden bekannt und da hat das DTRA (Defense Threat Reduction Agency) einen Wissenschaftler zu Rossi gesendet, das war Toni Tether. Ein ganz nüchterner Mensch. Dieser hat berichtet, erst vor einigen Jahren hat er ein E-mail geschrieben auf Anfrage: Ja, ich war da und Rossi hat tatsächlich aus einem kleinen Gerät Unmengen an Energie erzeugt. Ich glaube es war das 23fache von dem, was da eigentlich hätte rauskommen können, über mehrere Stunden und wir wurden langsam müde und ich muss sagen: Das Ding funktioniert!“ Und ist wieder abgereist.

Und das war wohl der Startschuss, dass Rossi nach Amerika hinüber gezogen wurde. Denn er war in Italien auch relativ schwer wirtschaftlich angeschlagen. Ich kann aber nicht für ihn sprechen, ich gebe nur das wieder, was mir so zugetragen wird.

Er hat das mit bewundernswerter Durchhaltekraft gemacht und seltsamerweise wurde in Europa namentlich in Schweden und in Russland vielmehr von ihm Kenntnis genommen als woanders.

Und wenn ich jetzt noch ergänzen darf, wenn Sie fragen würden: Warum wurde er denn nicht in Deutschland entdeckt?

Es ist einfach so, dass die deutsche Wissenschaft in diesem Punkt völlig anders strukturiert ist. Als sich 2005 ein Wissenschaftler von einer technischen Hochschule meldete, und das auch in dem Universitätsorgan veröffentlicht hat, er hätte in den USA unwiderlegbare Beweise für die Kalte Fusion gefunden, hat man ihn „entfernt.“ Das war wenige Jahre, bevor der Amerikaner Anthony Tether nach Italien gefahren ist. Wie hängt das nun zusammen?

Es hängt nicht am Mangel talentierter Wissenschaftler in Deutschland. Es hängt, und das mag sich etwas ungewohnt anhören, sowohl in Russland aber noch mehr in den USA daran, dass das Militär gleichzeitig eine forschende Einrichtung ist. So ist auch die Kernkraft entdeckt worden.

Die Kernkraft erstmal für Bomben, für U-Boote für Flugzeugträger. Nicht, um die Menschheit damit zu beglücken, sondern mit den U-Booten und den Flugzeugträgern unschlagbar zu werden. Dass man die Dinger auch an Land stellen könnte, die Idee ist erst viel später gekommen.

Vielleicht keine gute, aber man hat es gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich an Three Mile Island, das ist auch in die Luft geflogen. Ein Störfall, von dem kaum noch jemand redet.

Na ja, ich will sagen, die deutsche Wissenschaft ist viel stärker strukturiert und sie hat nicht die Möglichkeiten zu derartiger Kreativität, wie das amerikanische Militär oder die NASA das können.

Ich kann es mir nicht vorstellen, dass irgendein Physikprofessor von einem Forscher da oder dort hört, der soll da etwas gemacht haben. „Passen sie mal auf Mayer: Fahren sie da hin und gucken sie mal nach.“

Das wird nicht gehen. Erstmal kommt der Reiseantrag und - haben wir das Geld überhaupt dafür und ist das nicht sowieso Blödsinn. Und in Deutschland würden alle sagen: Kann ja gar nicht, kann ja gar keine Kernfusion sein.

Ist alles für sich gesehen richtig, aber wie schon gesagt, wichtige Erfindungen sind eben oft nicht Ergebnis von Grundlagenforschung und sie sind trotzdem wichtig und weltbewegend!


Aber auf der anderen Seite ist es ja so, dass LENR ja wohl ein Patent hat?

Ja, nicht nur eines, sondern mehrere. Die NASA hat Patente, die amerikanische Armee geht sogar so weit, dass sie Lizenzen für die Patente vergibt. Sie können sich also bei der amerikanischen Armee ein LENR Patent zur Nutzung kaufen. Die wollen das ja auch vermarkten.

Und dabei geht es nicht um Energieerzeugung, soweit ich mich erinnern kann, sondern das Patent, das sie vermarkten, da ging es um die Transmutationseigenschaften von LENR.

Ich habe Ihnen ja erzählt, dass es in diesem nuklearen Prozess zu Transmutationen kommt, d. h. die Elemente verändern sich tatsächlich, sie haben eine andere nukleare Zusammensetzung.

Und das erforscht man sowohl in Japan, als auch in der Ukraine und den USA, um damit in den späteren Jahren die radioaktiven Abfälle entgiften zu können. D. h. einfach ein radioaktives Element zu einem nicht radioaktiven zu transmutieren. Dann würde es die Eigenschaften der Radioaktivität verlieren. Einfach verlieren.


Das bedeutet, es gibt so viele Möglichkeiten durch diese Technologie. Je mehr Sie erzählen, umso unverständlicher wird, dass wir so gut wie gar nichts darüber wissen, dass in Deutschland kaum darüber berichtet wird, oder vielleicht haben Sie etwas Gegenteiliges zu berichten?

Nein, es ist eigentlich von Anfang an, ich sag mal unterdrückt hört sich so verschwörerisch an, ich sag mal als nicht ernst genommen, als auch nicht in ein Schema passend wahrgenommen worden. Und dann ist man ja schnell bei der Hand, solche Urteile zu sprechen. Und ich habe ja selbst immer wieder versucht, und was wir hier machen ist ja ein Teil dessen, ich habe es immer wieder versucht, es bekannt zu machen. Und ich merke, ein Hindernis dabei ist ganz bestimmt nicht Dummheit von den Leuten, die es interessieren müsste, sondern die Leute sind einfach zu beschäftigt, mit den Dingen, mit denen sie beruflich zu tun haben, die ihnen Schwierigkeiten genug bereiten, als sich auch noch mit etwas zu befassen, was völlig neu ist. Wir sind ja in den vergangenen Jahrzehnten von Neuigkeiten überrannt worden, man kommt ja eigentlich gar nicht mehr hinterher. Und dann ist eine neue Technologie alleine schon deswegen unwillkommen, weil man sich sagt: Nun nicht auch noch das, das schmeißt ja wieder alles durcheinander. Das ist einer der Gründe.

Der andere Grund ist, wie gesagt, es passt in kein Schema und es zeichnet sich nun ab, dass auch die Wissenschaft anerkennt, dass wir es hier mit einem völlig neuen Wissenschaftszweig zu tun haben.

Der Wissenschaftszweig hat nicht nur Teile, die aus der Physik kommen, sondern auch Teile die aus der Chemie kommen und auch aus der Werkstoffkunde und weiß Gott woher. Es ist eigentlich ein Konglomerat aus verschiedensten Dingen. Im Grunde gehört sogar am Ende Soziologie dazu. Was hat das für Auswirkungen? Was hat das für Auswirkungen auf die Gemeinschaft? Denn Sie müssen sich vorstellen: Das ist die erste Energieform, die nicht darauf beruht, dass man irgendwo eine Quelle erschließt, man macht einen Zaun drum herum, man stellt einen Wächter auf und sagt: Das ist jetzt meins, könnt ihr nutzen, aber nur, indem ihr an mich zahlt.

D. h., es stand immer irgendein materieller Wert hinter dieser Energie, der verteuert werden konnte, egal auf welchem Wege. Das geht bei LENR nicht! LENR besteht nur aus geistigem Eigentum.

D. h., wenn die Patente alle abgelaufen sind (und die Erfinder versuchen das durch ergänzende Patente alles noch etwas hinauszuzögern), aber meistens ist es nach rund 20 Jahren zu Ende, dann ist diese Energieform geistiges Eigentum, das Eigentum der Menschheit.


Das heißt, es kann nicht irgendeine Person unendlich viel Geld damit verdienen?

Nein, das geht nicht mehr. Ich meine jetzt, wenn es marktreif wird, und das zeichnet sich ab, dann werden überall auf der Welt Hotspots für LENR entstehen. Es wird Kohlekraftwerke geben, die werden umgerüstet auf den ECAT SK von Rossi oder auch andere.

Es gibt ja auch andere Geräte, auf die sind wir ja noch nicht zu sprechen gekommen, die direkt elektrische Energie erzeugen. Die Firma Norront in Schweden zum Beispiel, die auch kurz vor der Markteinführung steht. Und andere, wie z. B. Brilliant Light Power in den USA, sind auch Firmen, die Elektrizität aus LENR direkt herstellen können.

Da fragt man sich überhaupt am Ende: „Ja wozu denn dann überhaupt noch Kraftwerke, wenn man die Wärme oder Energiequelle eigentlich zu Hause haben kann?“

In den Industrieländern wird es erst so sein, dass die Hitzeerzeugung erst in die Kraftwerke geht, als Teil der zentralen Energieerzeugung.


Ist es so, dass unser System, welches so kompliziert und verschachtelt ist, dem Ganzen im Wege steht?

Ich sag mal: Es steht nicht im Wege, es ist überholt. Nicht jetzt, nicht in 10 Jahren und wahrscheinlich auch nicht in 20 Jahren. Denn es geht ja auch gar nicht darum, andere alternative Energien wie Solar oder Wind abzulösen. Und die brauchen ja ein Stromnetz nach wie vor.

Es könnte sich auswirken auf den weiteren Ausbau von großen Energieübertragungslinien. Nein, selbst wenn jetzt in den nächsten Jahrzehnten LENR erstmal sein Platz finden würde in Kraftwerken, die vorher mit Öl, mit Kohle oder sogar mit Kernenergie gearbeitet haben, (die gilt es ja auch abzulösen), wenn es da eingespeist wird, dann werden andere Länder, die überhaupt keine zentrale Stromversorgung haben, plötzlich ein Angebot für kleine Reaktoren bekommen, die das dezentral machen.

Da wird sich doch jeder Europäer und Amerikaner umdrehen und sagen: Wieso geht das bei denen und nicht auch bei uns! Wieso stellen die die Reaktoren ans Kraftwerk? Denn es gibt ja auch gigantische Übertragungsverluste. Allein deswegen laufen die Leitungen ja auch über Land, weil sie heiß werden. Und durch diese Hitze geht Energie verloren. Deswegen laufen die ja durch die Luft, sonst könnte man sie sie ja einfach eingraben. Nur das funktioniert nicht, jedenfalls nicht so einfach.

Und dann stellt sich doch die Frage: Warum diese Übertragungsverluste? Warum stellen wir uns die Reaktoren nicht nach Hause?

Es gab schon vor über einem Jahrzehnt einen Artikel, vermutlich von der NASA, der hieß: Das Kernkraftwerk in ihrem Keller. Der beschrieb genau diese Situation.


Genau, und das wären ja Anwendungsmöglichkeiten für LENR!

Ja, der Reaktor von Andrea Rossi, der E-CAT SK, hat ungefähr 22 kW thermische Energie und wäre die ideale Größe, ihn als Heizung in einen Keller zu stellen. Dafür hat er nicht das Sicherheitszertifikat. D. h., es muss irgendwo zertifiziert werden und das hat er nur für den gewerblichen, industriellen Bereich.

Ich frage mich auch, ob das jetzt zu diesem Zeitpunkt schon richtig wäre, ihn herzustellen. Wenn der mal streiken sollte, kommt dann im Zweifel der hilfreiche Nachbar mit der Rohrzange. Und das ist bei so einem Gerät nicht angebracht. D. h., so ein Gerät muss erstmal ein Jahrzehnt oder etwas kürzer in der Industrie laufen, z. B. bei industriellen Anwendungen für die Lebensmittelindustrie, die Konserven erhitzen müssen oder bei der Herstellung von Papier und dergleichen. Und noch viel wichtiger bei der Beheizung von Gewächshäusern in etwas unwirtlichen Regionen. Das sind die Anwendungen, die als nächstes auf uns zukommen.

Was noch kommen wird? Es wird diese kleineren Einheiten geben und die Ingenieurbüros von Rossi und anderen (es sind natürlich mehr als Ingenieurbüros), die sind in der Lage zur Kleinserienfertigung. Sie sind aber an sich nicht die richtigen Institutionen, mit Großserien an den Markt zu gehen. Ich sage das nur als meine Meinung.

Warum soll ich Fachleute anlernen, die Geräte wie den Rossi-Reaktor zu montieren, der alleine schon vom Äußeren einem Kühlschrank ähnelt, sogar noch ein bisschen kleiner. Da sind Leitungen drin, da wird Kaltwasser reingepumpt, dann kommt heißes Wasser wieder raus. Das kennt man auch von Heizungen. Das Innenleben unterscheidet sich natürlich, aber es ist auch ein Wärmetauscher drinnen. Also warum sollte man da andere anlernen?

Das wird ja schon beherrscht. Auch heute werden ja Heizungen hergestellt. Die funktionieren zwar technisch anders und der Herstellungsprozess ist zwar nicht vergleichbar, aber ähnlich, und vor allen Dingen der Installationsprozess ist absolut vergleichbar.

Und deswegen gehört diese Art von Technologie in die Hand von Firmen wie z. B. Junkers, Siemens oder Whirlpool etc. Da gehört das hin.


Aber wie gesagt, genau das passiert ja bis jetzt noch nicht. Es wird, wie auch immer, geblockt. Und da ist die Frage: Warum genau gibt es diese vielen kritischen Stimmen gegen diese Technologie?

Ich sag mal, es wird nicht unbedingt geblockt. Es bleibt unerwähnt und insofern trifft der neue Begriff „Lückenpresse“ ausgesprochen zu. Dass einfach nicht darüber berichtet wird.

Es wird aber von den potentiellen Kunden heiß erwünscht, das sehe ich an meinen Lesern, die ständig schreiben, wann kommt endlich diese Technologie? Das ist alles im Grunde hochwillkommen.

Wenn es Leute gibt, die sagen, das kann doch alles nicht so sein, dann sind es Neider oder Konkurrenten. Unter Konkurrenten verstehe ich einmal diejenigen, die auch so etwas herstellen, nur eben technisch etwas anders, etwas modifiziert. Die sich auch manchmal etwas unsaubere Grabenkämpfe liefern. Aber vor allen Dingen sind es diejenigen, die Interesse an der Karbonindustrie haben.

Wenn z. B. eine große Zeitung einen Investor hat, der gleichzeitig Aktien von einer großen Ölgesellschaft hält, werden die sich hüten, da drüber zu berichten.

Ich habe schon erlebt, dass sie über gut verlaufene Versuche bei LENR oder Patente negativ berichten, obwohl die Erfolge offensichtlich waren. Einfach auch, weil sie sich sagen, das ist ja alles Blödsinn.

Es gibt also da tatsächlich Kräfte, die dagegen halten und die kommen aus der Karbonindustrie. Und ich denke mal, die Widerstände, die wir da noch zu erwarten haben, die sind wesentlich größer als diese unguten Geschehnisse, die wir rund um die Zucker- oder Tabakindustrie erleben, wo die Hersteller und Firmen mit Händen und Klauen sich ihre Erträge auch in Zukunft sichern wollen.

Gesundheit hin oder her, das interessiert überhaupt nicht, die Erträge sind das, was zählt.

Und da habe ich eine kleine Hoffnung, dass das einerseits natürlich passiert, aber dass sich die Interessen mehr und mehr aufspalten. Ich habe beobachtet, dass sich die großen Investoren systematisch aus ihren Carbon-Beteiligungen zurückziehen. Rockefeller war einer der wenigen, die das auch noch laut verkündet haben.

Obwohl sie da auch noch sagen, dass sie es deshalb tun, weil es der Umwelt nicht zuträglich wäre. Nachdem sie ja über Jahrzehnte davon profitiert haben. Ich will da jetzt gar keine böse Absicht unterstellen, aber es hört sich schon seltsam alles an.

Ich denke, so wie sie sich auf der einen Seite von ihren Beteiligungen im Ölsektor und Kohlesektor lösen, so sehr werden sie versuchen, in das Zukunftsprojekt LENR zu investieren. Und Black Rock als großer Anleger hat das in einem internen Papier schon vor Jahren gesagt, dass sie die LENR-Szene genau im Auge behalten.

D. h., ich hoffe: Es spielt Gier gegen Gier, dass die neuen Gierigen sich mit den alten Gierigen ein Gefecht liefern. Nur, es werden nicht alle Anleger schaffen, sich von ihren Ölbeteiligungen zu trennen.

Es werden also weiterhin Leute mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass Öl und Kohle weiterhin verbrannt werden. Kohle ist noch immer der billigste Energieträger und es gibt ihn für hunderte von Jahren.

Ich weiß nur, dass man für Öl in der Vergangenheit genügend Kriege geführt hat.


Das auf jeden Fall. Nochmal zurück zu dem Andrea Rossi, der da ja wirklich eine bedeutende Rolle spielt. Wenn man ihn recherchiert, bei Wikipedia nachliest, dann kann man tatsächlich auch vermuten, dass das, was da über LENR in Umlauf gebracht wird und über ihn propagiert wird, tatsächlich eine Sache ist, die vorne und hinten nicht stimmt.

Ja, es tut mir im Grunde fürchterlich Leid um die vielen seriösen Autoren, die für Wikipedia arbeiten. Das sind Idealisten. Die machen das teilweise unentgeltlich, wahrscheinlich sogar ganz umsonst und es ist ein Quell des Wissens geworden.

Ich kann aber eigentlich nur empfehlen: Bleiben Sie bei der Recherche bei Wikipedia ungefähr auf dem Niveau über den Unterschied von Amsel und Drossel. Überall da, wo auch Interessen eine Rolle spielen könnten, da haben diejenigen, die Interessen an gewissen bestimmten Gebieten haben, sich früh einen Zugang zu Wikipedia geschaffen. Das war leider auch so bei LENR und an die Leute ist nicht mehr ran zu kommen.

Ein sachkundiger Leser in den USA hat es mal versucht. Der hat gesagt, das Zusammenleben da ist wie in Franz Kafkas Roman „Das Schloss“. Man kommt einfach nicht rein. Und die Unzugänglichkeit, die Unübersichtlichkeit und die Intransparenz von Wikipedia ist legendär. Wenn Sie oder ich eine Website machen, dann steht unten das Impressum, da kann man finden, wer was geschrieben hat, der ist auch verantwortlich. Bei Wikipedia ist das nicht so! Man trifft auf eine Community, die gibt sich teilweise Spitznamen.

Genauso ist es auch speziell bei Andrea Rossi. Da wird diese Geschichte mit seiner Umwandlung von Müll zu Öl zur Last gelegt, in einer Weise, die nicht stimmt und zum anderen absolut nichts mit LENR zu tun hat. Dann wird ihm unterstellt, er propagiere die kalte Fusion, was er immer und immer wieder bestritten hat. Nur wenn man das ihm einmal unterstellt, dann meldet sich dann auch ein Wissenschaftler, der sagt: Was der macht, ist ja Scharlatanerie. Man müsste sagen, ja wenn er denn behaupten würde, es wäre kalte Fusion. Aber Rossi behauptet genau das Gegenteil. Und der Gipfel all dieser Geschichten ist, dass in Wikipedia steht, das Rossi-Patent wäre abgelehnt worden. Dabei kann jeder unschwer nachlesen, dass 2015 Rossi das Patent für sein E-CAT Gerät erteilt worden ist. Und dieses Patent gilt mittlerweile weltweit. Und nicht nur Rossi ist das Patent erteilt worden, natürlich auch der NASA, der amerikanischen Armee, Airbus, usw.

Man arbeitet sich an Rossi ab und es ist erstaunlich, dass er dem über all die Jahre widerstanden hat.

Ich finde es schrecklich, was Wikipedia tut und man kann ja gar nicht sagen, was Wikipedia tut, sondern man muss sagen, was kleine Teile von Wikipedia da tun. Fast wortgleich in USA und Deutschland. Was die machen, wirft ein ganz schlechtes Licht auf diese Institution, die das als Ganzes wahrhaftig nicht verdient hat. Das ist fürchterlich!


Und bei Rossi ist es ja auch so, dass er die Patente nicht nur in einem Land hat, sondern weltweit.

Ja, in allen Industrieändern der Erde. Und wo es noch nicht erteilt ist, wurde es mittlerweile angemeldet. In allen Ländern Europas gilt es natürlich. Kein Mensch fragt danach, keinen Menschen interessiert das.

Oder ich ergänze noch mal: 2018 ist Airbus ein LENR-Patent erteilt worden. Erteilt! Nicht angemeldet. Erteilt!

Und dieses Patent kann jedermann öffnen, es ist auf Deutsch geschrieben, natürlich auch auf Englisch. Aber es ist auf Deutsch und es steht eindeutig drin: Wir haben hier eine ganz neue Energiequelle und die beruht darauf, dass man Wasserstoff in Metallgitter leitet und es mit Resonanzen dazu veranlassen kann, Hitze frei zu setzen. Steht da drinnen.

Und in einem anderen Absatz steht drinnen, dass man auch daran denkt, das für den Einsatz in Fahrzeugen anzuwenden – in der Luft, in der Raumfahrt, auf der Schiene, auf der Straße, auf dem Wasser. Das sind die Anwendungsmöglichkeiten. Das steht in keiner deutschen Zeitung. Auch kein Fernsehsender fühlt sich bemüßigt, das mal zu sagen. Oder einfach nur zu fragen: Sagt mal, was schreibt ihr denn da, meint ihr das denn ernst?


Man könnte ja zumindest mal das eine mit dem anderen gegenüber stellen und weitere Fragen stellen.

Ja. Und was noch verrückter ist: Schon ein paar Jahre vorher hat ein Parlamentarier des Europaparlaments an die Kommission eine Frage gestellt: „Haben sie davon gehört, dass es in den USA mittlerweile erfolgsversprechende Versuche mit LENR gibt und dass die auch von anerkannten Fachleuten und Institutionen als funktionsfähig anerkannt ist?“

Die Antwort des zuständigen Kommissars war: „Ja, haben wir zur Kenntnis genommen und wir weisen darauf hin, dass Forschungsarbeiten dazu mit EU-Geldern finanziert werden können. Und angesichts der Tatsache, dass andere Industrieländer mit der Forschung sehr weit fortgeschritten sind, es auch für die EU angebracht wäre, hier etwas zu tun.“

Das steht in keiner Zeitung!


Die Veröffentlichung, die es in Deutschland gibt, im deutschsprachigen Raum, außerhalb des Mainstreams, was wäre das?

Die letzte Zeitung in Deutschland, die über LENR positiv geschrieben hat, mit einem ganz kleinen Hintertürchen, die müssen sich ja die armen Redakteure auch offen halten, falls sie mal scheitern mit irgendeiner Recherche, das war die Berliner Zeitung, das liegt jetzt schon ein Jahr zurück.

Die haben über einen erfolgreichen Versuch in Stockholm geschrieben, entweder an einer Technische Universität oder Ingenieurschule. Da hat Rossi auch seinen Reaktor vorgeführt, vor 70 Fachleuten aus der Wirtschaft, es waren auch Physiker da und wurde auch von einem Physiker kommentiert. Ich glaube, es war das Aftenposten oder Dagbladet in Norwegen und da hatte sich die Berliner Zeitung drangehängt und auch positiv darüber berichtet, dass es eine völlig neue Energiequelle sein könnte. Und ganz zum Schluss steht dann: Aber es wird ja auch angezweifelt.


Auf der anderen Seite sind die Fakten auf dem Tisch.

Die Fakten der Funktion sind auf dem Tisch. Es gibt immer wieder unverständliche, nicht nachvollziehbare Versuche von einigen Wissenschaftlern, dem Phänomen LENR abzuringen, es möge beweisen, wie es funktioniert.

Das ist ungefähr so sinnvoll, als wenn man sagt: „Nachts ist es kälter als draußen.“

Sie machen es immer wieder und sie führen sich mit dieser Argumentation und ihren Versuchen ständig ad absurdum. Aber es ist so.

Ihnen fällt nichts Besseres ein. Aber Gott sei Dank fällt vielen Wissenschaftlern jetzt ein, sich einzuhaken und ihrer Aufgabe nachzukommen und zu erforschen: Wie kommt das überhaupt zu Stande. Es funktioniert, aber warum? Das ist doch die Frage.


Ja, eben. Sie haben sich jetzt so viele Jahre eingesetzt, mit dem Blog den Sie haben. Wir werden diese Sache bestimmt weiterverfolgen, weil das ein unendlich spannendes Thema ist und ob es wirklich zukunftsfähig ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Technologien. Apropos Zukunft. Was wünschen Sie sich in Bezug auf LENR?

Ja, ich wünsche mir zum einen, dass es endlich anerkannt wird. Ich meine, die endgültige Anerkennung wird LENR finden, wenn die Firmen, die schon jetzt den Rossi Reaktor anwenden, seit Mitte November 2018, sich dazu bekennen.


Also in einem ganz aktuellen Prozess, in dem wir uns da befinden?

Ja, hier laufen diese Prozesse noch unter NDA, also unter Vertraulichkeitsvereinbarung. Weil wohl keine Firma möchte, dass jetzt plötzlich, nachdem sie sich dazu bekannt haben, die Journalisten etc. bei ihnen vor der Tür stehen. Jedenfalls nicht alle auf einmal.

Es ist aber zu erwarten, in den nächsten Monaten, ich hoffe nicht, dass es noch Jahre dauert, dass also in den nächsten Monaten, auch von außenstehenden Firmen, die vorher nichts damit zu tun hatten, bestätigt wird: „Ja, wir verwenden solche Geräte, sie funktionieren und wir sparen eine Menge Geld.“ Das ist dann der eigentliche Durchbruch. Der Beweisdurchbruch, dass es funktioniert, der liegt schon Jahre zurück. Aber LENR muss ja auch seine Funktion in der Praxis das beweisen.

Was ich mir jetzt wünsche, das ist, dass einmal diese Anerkennung stattfindet, dass die Reaktoren, nicht nur die von Rossi, sondern auch von anderen, in großer Zahl gebaut werden. Und die Chancen dafür stehen gut, denn es ist ein ganz normaler industrieller Fertigungsprozess in der Serie. Und nichts können die Industrieländer besser als Serienfertigung. D. h., die Geräte können zu Tausenden und Abertausenden täglich vom den Bändern laufen, wenn die Serienfertigung einmal angelaufen ist.

Und dann sollen diese Geräte zunächst mal die Kohle ablösen, dann das Öl ablösen, dann das Gas ablösen, zwischendurch vielleicht oder sogar zuerst die Atomkraftwerke ablösen. Und dann, wenn alles gelaufen ist, was sicher Jahrzehnte dauert, es muss ja alles installiert werden, dann könnte man sich bei den so genannten alternativen Energien, bei den erneuerbaren Energien fragen: Halten sie dem Wettbewerb mit LENR stand? Und das werden sie wahrscheinlich nicht. Denn LENR ist wahrscheinlich am Ende um Längen billiger als Wind- oder Solarstrom.

Schon alleine deswegen, weil das Netz nicht unbedingt erforderlich ist. Aber da reden wir von Szenarien, die weit in der Zukunft liegen. Bis jetzt sollten wir dankbar sein über jede Windmühle, die aufgestellt wird und über jedes Solarmodul.


Ein unendlich spannendes Thema, Herr Meinders. Ich danke Ihnen ganz herzlich für das Gespräch und für die vielen dichten Informationen. Und wie gesagt, wir werden das weiter verfolgen. Sie haben einen sehr interessanten Blog, auf den ich gerne verweisen möchte, den wir auch unten in den Bauchbinden einblenden und im Begleittext. Und ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles, alles Gute, ganz viel Kraft und uns allen wünsche ich, dass LENR bald für uns alle eine Alternative zu dem, was wir bisher an Energiegewinnung haben, sein wird. Vielen herzlichen Dank!

Gerne, danke!

Fußnoten

  1. Siehe die PDF-Datei LENR-Interview deutsch.pdf auf coldreaction.net.