Niedrigenergetische Kernreaktionen in kondensierter Materie
Das Studium des Fleischman & Pons-Effekts in der Entwicklung der Materialwissenschaft
Der Fleischmann- und Pons-Effekt (FPE) ist die Erzeugung großer Wärmemengen bei der elektrochemischen Beladung von Palladiumkathoden mit Deuterium, die nicht auf chemische Reaktionen zurückzuführen sind. Energiedichten, die während eines Energieüberschusses gemessen werden, sind zehn-, hundert- und sogar tausendmal größer als die maximale Energie, die mit einem bekannten chemischen Prozess verbunden ist. Nach heutigem Kenntnisstand kann die große Energiemenge nur einem nuklearen Prozess zugerechnet werden. Der Effekt findet mit Deuterium und nicht mit Wasserstoff statt; in diesem Fall ist der angenommene Mechanismus eine Kernreaktion zwischen Deuteronen in das Palladiumgitter.
Das faszinierendste Merkmal des Phänomens ist das erhebliche Fehlen zu erwartender Kernemissionen, die einem Deuteriumdeuterium-Kernfusionsprozess zugeschrieben wird, der mit der übermäßigen Stromerzeugung verbunden sind. Eine mögliche Erklärung ist ein modifizierter Kernzerfallskanal für die D-D-Reaktion in die kondensierte Materie. ENEA, SRI und NRL waren an Überprüfungsprogrammen in den USA und in Italien beteiligt. Die Hauptaufgabe bestand darin, anhand von Signalen, die weit über den Messunsicherheiten liegen, und mit einer Gegenprüfung das Vorhandensein eines Übermaßes an Wärmeerzeugung während der elektrochemischen Belastung von Deuterium in Palladiumkathoden nachzuweisen. Das Ziel wurde erreicht und das Vorliegen des Effekts ist nicht mehr zu bezweifeln. Die vollständige Reproduzierbarkeit des Effekts und die Amplitude der Signale sind noch nicht unter Kontrolle, da für dieses Ziel die Definition des Phänomens erforderlich sein wird. Neuere Daten in der zugänglichen Literatur zeigen, dass in der kondensierten Materie (d. H. Pd, Ti, PdO) der Wirkungsquerschnitt der Deuterium-Fusionsreaktion bei niedriger Energie einige Größenordnungen höher ist als der erwartete Wert. In diesem Fall werden die typischen Reaktionsprodukte beobachtet, es wird jedoch eine neue Schirmwirkung in der Größenordnung von mehreren hundert eV beobachtet.
Um die Vielfalt der Phänomene zu berücksichtigen, kann die untersuchte Disziplin nun als Niedrigenergetische Kernreaktion in kondensierter Materie (LENR) und kondensierte Materie (CMNS) definiert werden.